Jose Luis Zapatero: Das Bambi

Jose Luis Zapatero wurde von den Konservativen lange nicht ernst genommen.

Wenn der Sozialdemokrat für Kooperation über Parteigrenzen hinweg, für Toleranz und Gleichberechtigung in der Gesellschaft warb, wurde er von der Opposition gern als "Bambi" verschrien. Am Sonntag bewies Zapatero, dass sein Wahlsieg vor vier Jahren keine Eintagsfliege war. Spaniens Konservativen ist das Lachen vergangen.

"Dieses Land braucht Politiker, die niemanden beleidigen." Es ist einer der Leitsätze Zapateros, mit dem er den Nerv der Spanier traf. Vor allem Frauen und junge Wähler stimmten für den 47-Jährigen, der das wertkonservative Spanien schon in seinen ersten vier Jahren als Regierungschef weitgehend umkrempelte. Homo-Ehe, Blitzscheidung und ein Geschichtsgesetz zur Aufarbeitung der Franco-Diktatur waren seine ersten Projekte.

Mit 26 Jahren wurde Zapatero der damals jüngste Abgeordnete, mit 39 der jüngste Vorsitzende der Sozialistischen Arbeiterpartei, der er einen soliden Mitte-Links-Kurs verordnete. Seine größte Niederlage ist zugleich seine größte Herausforderung für die kommenden vier Jahre: die Eta zurück an den Verhandlungstisch zu bekommen.

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