Mordfall Nicky Verstappen Jos B. bleibt in U-Haft – und schweigt weiterhin

Maastricht · In einer letzten Sitzung vor dem Hauptverfahren hat das Gericht die Untersuchungshaft des Tatverdächtigen verlängert. Im Mai wird die Familie des Jungen vermutlich eine Erklärung abgeben.

 Das Denkmal für Nicky Verstappen, nahe des Fundorts seiner Leiche.

Das Denkmal für Nicky Verstappen, nahe des Fundorts seiner Leiche.

Foto: Leah Hautermans

Im Prozess um den vor 20 Jahren getöteten Nicky Verstappen hat es eine letzte Pro-Forma-Sitzung gegeben, bevor im Mai das Hauptverfahren beginnt. Der Tatverdächtige Jos B. bleibt weiterhin inhaftiert, beschloss das Gericht am Montag in Maastricht.

B. beruft sich weiterhin auf sein Schweigerecht. Er habe noch keine Seite aus der umfangreichen Akte gelesen, weil er unbefangen sein wolle, wenn er sich schließlich doch äußern sollte, so Jos B. am Montag.

Die Eltern von Nicky Verstappen werden derweil vermutlich eine Opferaussage im Hauptverfahren abgeben. Das gab Peter R. de Vries, ein Vertrauter der Familie, bei der Sitzung bekannt.Noch nicht erfolgte Zeugenvernehmungen werden voraussichtlich im März stattfinden, bevor der Fall ab dem 6. Mai inhaltlich vor Gericht behandelt wird.

Der elfjährige Nicky Verstappen verschwand am 10. August 1998 während eines Sommercamps in der Brunssummerheide. Seine Leiche wurde einen Tag später gefunden. Jahrelange stockten die Ermittlungen, bis 2018 ein DNA-Massentest zu neuen Erkenntnissen führte. Am 12. Juni wurde ein europäischer Haftbefehl gegen den zu der Zeit 55-jährigen Jos B. erlassen. Am 26. August 2018 wurde er in Spanien gefasst.

Brunssummerheide – Naturschutzgebiet und Tatort von fünf Morden
18 Bilder

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