John Demjanjuk: Der SS-Helfer

John Demjanjuk führte mit Familie und einem Job als Automechaniker jahrzehntelang ein normales Leben. Doch am Montag beginnt vor dem Landgericht München II sein Prozess wegen Beihilfe zum Mord an 27 900 Juden im Vernichtungslager Sobibor 1943.

Als Kriegsgefangener der Deutschen soll Demjanjuk sich freiwillig zum SS-Helfer ausbilden lassen und dann als Wachmann die Nazis bei ihren Massenmorden als Handlanger gedient haben.

Als 20-Jähriger wird Demjanjuk 1940 von der Roten Armee eingezogen. 1942 gerät er in deutsche Gefangenschaft und nimmt offenbar das Angebot an, mit den Deutschen zusammenzuarbeiten.

Er soll im Vernichtungslager Sobibor sowie im KZ Flossenbürg im Einsatz gewesen sein. Als ehemaliger sowjetischer Kriegsgefangener reist er 1952 mit seiner nach dem Krieg gegründeten Familie in die USA aus.

Jahrzehnte später kommt der Verdacht auf, Demjanjuk könnte "Iwan der Schreckliche" von Treblinka gewesen sein. 1986 wird er von den USA an Israel ausgeliefert und verurteilt. Wegen Zweifeln an seiner Identität wird das Urteil 1993 aufgehoben. Demjanjuk kehrt in die USA zurück. Zu den Vorwürfen hat er sich bislang nicht geäußert.

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