Joachim Król: „Das bist doch du!“

Neuer ZDF-Krimi: Król spielt Kommissar Lutter aus Essen – die Idee dazu kam ihm auch aus Heimweh nach dem Ruhrgebiet.

<strong>Essen. Der Kapitän der Thekenmannschaft Essen Rot-Weiß heißt Axel Lutter, ein kleiner Ehrgeiziger mit Bauchansatz und lückenhaftem Haupthaar. Er spielt Linksaußen, ist von Beruf Polizist und hat eine zentral gelegene Wohnung mit schöner Aussicht, soll heißen: direkt über der Vereinskneipe mit Blick auf den Fußballplatz. Lutter, sagt sein Kumpel Sunny, sei ein bisschen verrückt, aber schwer in Ordnung. Nach einer Zeit im Ausland sei er nun zurückgekehrt - aus Heimweh.

"Wenn ich durchs Ruhrgebiet laufe, geht mir das Herz auf"

Die Personenbeschreibung stimmt. "Wenn ich das meinen besten Freunden zeige, würden die sagen: ,Das bist doch du!’", erklärt Joachim Król. Meistens distanzieren sich Schauspieler von ihren Rollen, hier passiert das Gegenteil. Lutter ist "von allen Figuren, die ich bisher gespielt habe, diejenige, die ich vielleicht am meisten mag", sagt Król. Kein Wunder: Der 49-Jährige hat Lutter selbst erfunden.

Das Ruhrgebiet, einst das industrielle Herz Deutschlands, ist auch für ihn ein besonderer Ort geblieben. Hier merke er "das Echo von früher", sagt er, und das klinge nicht nur romantisch, sondern eben auch traurig.

Der Lutter-Krimi Joachim Króls Herzblut für "Lutter" in allen Ehren, aber in den ersten beiden Folgen ist davon leider noch wenig zu spüren. In der Auftaktfolge "Essen is’ fertig" kann man am Samstag ausgiebig auf die City von Essen blicken, aber Figuren und Handlung wirken künstlich und wie in die Kulisse gestellt. Spannung kommt kaum auf.

Die zweite Folge In "Um jeden Preis" (17. März) wird es besser. Die Handlung um ausbeuterische Arbeitsbedingungen in einer Drogeriemarkt-Kette lässt sogar hoffen, dass die versprochene besondere Lebensnähe der "Lutter"-Reihe gelingen kann. Das Personal ist da, nun braucht es auch noch fesselnde Geschichten.

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