Jens Weidmann: Der Kritiker

Der Bundesbankchef äußerte sich am Mittwoch zu den Haushaltsplänen bis 2016.

Jens Weidmann steht nicht gerade im Verdacht, sich wegzuducken, wenn es ungemütlich wird. So wundert es weniger, dass sich der Bundesbank-Chef kritisch zu den am Mittwoch im Kabinett beschlossenen Haushaltsplänen bis 2016 äußert. Es sei „nicht gerade ambitioniert, dass das strukturelle Defizit des Bundes in diesem Jahr ansteigen soll, und dass der Bund seinen Haushalt erst 2016 ausgleichen möchte“, sagt der 43 Jahre alte Solinger der „Süddeutschen Zeitung“. Weidmann setzt damit auf dem Chefsessel der Bundesbank das fort, was er bereits in seiner Rolle als Leiter der Abteilung Wirtschafts- und Finanzpolitik im Kanzleramt tat: kritisieren und den Finger in die Wunde legen. Die Kompetenz dazu hat er allemal. Von 1997 bis 1999 arbeitete der promovierte Volkswirt beim Internationalen Währungsfonds in Washington. Danach war er vier Jahre Generalsekretär beim Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, bevor er als Abteilungsleiter für Geldpolitik schon einmal zur Frankfurter Bundesbank wechselte. 2006 machte ihn die Kanzlerin zum zentralen wirtschaftspolitischen Berater, vor zehn Monaten ging er zurück nach Frankfurt — diesmal als Chef. Red

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