Jeder Zweite pendelt zum Job

Allein 280 000 Menschen fahren jeden Tag zum Arbeiten nach Düsseldorf. Im Schnitt legen sie dafür 20 Kilometer zurück.

Düsseldorf. Benzin ist so teuer wie nie und dennoch lehnt die Bundesregierung eine Aufstockung der Pendlerpauschale ab — lange Autofahrten erscheinen zurzeit nicht besonders attraktiv. Wie sehr die Menschen unserer Region aber genau darauf angewiesen sind, zeigt eine jetzt vorgestellte Auswertung des Landesamts für Statistik.

Nordrhein-Westfalen ist demnach das Land der Pendler. Fast jeder Zweite der 8,3 Millionen Erwerbstätigen arbeitet nicht in der Stadt, in der er wohnt. Das belegen die Daten aus dem Jahr 2010, die jetzt erstmals nach Geschlecht, Alter und Branche der Pendler ausgewertet wurden. Daraus geht hervor: Die meisten Pendler haben eine Vollzeitstelle, arbeiten im Dienstleistungssektor und sind zu 57 Prozent Männer.

Die Großstadt mit dem höchsten Anteil an Einpendlern ist Düsseldorf. 58,6 Prozent aller Menschen, die in Düsseldorf arbeiten, wohnen nicht dort. Insgesamt fahren jeden Tag 281 011 Einpendler in die Landeshauptstadt — im Durchschnitt legen sie 20 Kilometer von ihrem Wohnort zurück. Am häufigsten kommen sie aus Duisburg, Neuss und Ratingen.

Im Gegenzug zieht es täglich 29 Prozent der Düsseldorfer Einwohner (81 040 Menschen) zum Arbeiten in andere Städte. Die meisten Auspendler fahren nach Köln, Neuss, Ratingen und Essen. Alle Städte unserer Region haben gemein, dass der Anteil der Pendler in der Altersgruppe der 45- bis 65-Jährigen am höchsten ist. Die Statistik zeigt auch, welche Städte unserer Region bevorzugt als „Schlafstädte“ fungieren, die vielen Menschen Wohnraum aber nur wenige Arbeitsplätze bieten.

Spitzenreiter ist Sprockhövel. 75,2 Prozent der Einwohner arbeiten in anderen Städten. Darauf folgen Tönisvorst (73,9 Prozent) und Erkrath (73,6 Prozent). Am geringsten ist der Anteil der Auspendler neben Düsseldorf in Wuppertal (32,1 Prozent).

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