Jean-Claude Juncker: Der Europäer

Der luxemburgische Regierungschef ist ein wichtiger Mann in der Europäischen Union. In diesem Jahr wird er mit dem Solinger Ehrenpreis "Die Schärfste Klinge" ausgezeichnet.

Düsseldorf. Jean-Claude Juncker gehört immer, wenn es eng wird, zu den treibenden Kräften in der Europäischen Union. Als Regierungschef des Zwergstaats Luxemburg kann er keine große Machtpolitik verfolgen - und genau das macht ihn zu einem oft geschätzten Vermittler in Streitfragen.

Die Stadt Solingen würdigt seinen Einsatz für ein soziales und geeintes Europa in diesem Jahr mit dem Ehrenpreis "Die Schärfste Klinge".

Juncker ist so etwas wie der luxemburgische Helmut Kohl: Seit 13 Jahren regiert er den 450000-Einwohner-Staat - und ist dazu noch Finanzminister.

Der 53-jährige Jurist wurde in seiner Kindheit durch die Familiengeschichte geprägt. Sein Vater war während des Zweiten Weltkriegs von den Nazis zum Dienst in der Wehrmacht gezwungen worden, mehrere Familienmitglieder wurden in Lagern ermordet.

Im damals hochindustrialisierten Süden Luxemburgs wuchs er zusammen mit vielen Gastarbeitern aus Südeuropa auf. All diese Erlebnisse mögen dazu beigetragen haben, dass er früh zum überzeugten Europäer wurde.

Die Niederlagen bei Referenden zur EU-Verfassung 2005 nahm er pragmatisch: "Die Länder, die mit Nein stimmen, müssen die Frage eben erneut stellen.”

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