Jacksons Arzt soll Medikamente versteckt haben

Los Angeles (dpa) - Michael Jacksons Leibarzt soll im Moment des Todes des Popstars Medikamente beiseite geschafft haben.

Einer von Jacksons Bodyguards sagte vor Gericht, Dr. Conrad Murray habe nur mit einer Hand den Sterbenden zu reanimieren versucht. Mit der anderen Hand habe der Mediziner „verzweifelt“ Ampullen zusammen gesucht und sie in einen Beutel gestopft, zitierte die „Los Angeles Times“ den Leibwächter Alberto Alvarez.

Demnach wies Murray ihn erst in dem Moment an, den Notruf zu wählen, als die Medikamente weggesteckt waren. Alvarez war eigenen Angaben zufolge der erste, der dazu kam, als der Arzt um Jacksons Leben kämpfte. Er sagte vor dem Richter, dass der Musiker auf dem Bett lag, Mund und Augen weit offen. Als Alvarez fragte, was los sei, habe Murray nur gerufen: „Er hat eine Überreaktion! Er hat eine Überreaktion!“.

Unmittelbar hinter ihm sei Jacksons Tochter Paris, damals elf, in den Raum gekommen, sagte Alvarez dem Bericht zufolge weiter. Sie habe „Daddy!“ gerufen und dann sofort angefangen zu weinen. Nachdem er das Kind herausgebracht habe, habe Murray ihm Fläschchen und Ampullen gegeben, die er aus Jacksons Zimmer in den Flur bringen sollte.

Die Anhörung soll klären, ob gegen Murray ein Prozess wegen fahrlässiger Tötung eröffnet werden kann. Der 57-Jährige soll Jackson ein Narkosemittel gegen Schlafstörungen gespritzt haben, obwohl das nur für Patienten gedacht sei, die operiert werden sollten.

Der Herzspezialist bestreitet das, die Dosis sei viel zu gering gewesen. Einige von Jacksons Familie, darunter Mutter Katherine und die Schwestern Janet und LaToya, verfolgten die Anhörung.

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