Inzest-Täter F. im Interview: "Bin kein Monster"

Am Mittwoch sollte er der Staatsanwaltschaft vorgeführt werden. Ihm drohen 15 Jahre Haft wegen Entführung und Vergewaltigung sowie möglicherweise lebenslänglich wegen Mordes durch Unterlassen.

Wien. Der Inzest-Vater von Amstetten hat sich über eineseiner Meinung nach „einseitige“ Berichterstattung über seine Taten beklagt.„Ich bin kein Monster“, sagte Josef F. in einer von seinem Anwalt Rudolf Mayerübermittelten Botschaft an die Boulevardzeitung „Österreich“ (Mittwochausgabe).„Ich hätte ja alle töten können - dann wäre nichts gewesen. Niemand wäre mirdraufgekommen“, sagte F. weiter.

Der inzwischen 73-Jährige hatte 24 Jahrelang seine Tochter Elisabeth im Kellerverlies seines Hauses gefangengehalten undsieben Kinder mit ihr gezeugt, von denen er drei adoptierte und eines kurz nachder Geburt starb. Die anderen Kinder wuchsen mit ihrer Mutter im Keller auf,ohne jemals das Tageslicht zu sehen.

In dem Gespräch mit seinem Anwaltbezeichnete sich F. als Lebensretter der ältesten Tochter, die er mit seinerTochter Elisabeth gezeugt hatte. „Ohne mich würde Kerstin nicht mehr leben“,sagte er. „Ich habe ja dafür gesorgt, dass sie ins Spital kommt.“

Die 19-Jährigewar am 19. April wegen Organversagens ins Krankenhaus gebracht worden, wo sieseither im künstlichen Koma liegt. Erst ihre Einlieferung ins Krankenhausbrachte die Tat ans Tageslicht. Seit 28. April sitzt der 73-Jährige im Gefängnisvon St. Pölten.

Er hatte zunächst gestanden, seine Tochter vergewaltigt,eingesperrt und sieben Kinder mit ihr gezeugt zu haben, verweigert seither aufAnraten seines Anwalts aber jede weitere Aussage. Am Mittwoch sollte er derStaatsanwaltschaft vorgeführt werden.

F. drohen 15 Jahre Haft wegenEntführung und Vergewaltigung, sowie möglicherweise lebenslänglich wegen Mordesdurch Unterlassen an einem siebten Kind, das kurz nach seiner Geburt gestorbenwar. Sein Anwalt will nach eigenen Angaben auf Unzurechnungsfähigkeitplädieren.

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