Interview: „Ich bin ein Sorgenmacher“

Schauspieler Armin Rohde über seine neue Filmrolle, gute Vorsätze und Weihnachten unter Junggesellen.

Wuppertal. Weiße Haare, weißer Schnauzer, weiser Blick. Als Albert Einstein ist der in Wuppertal aufgewachsene Armin Rohde kaum wiederzuerkennen. In der Filmbiographie "Albert Schweitzer" (Kinostart: morgen) spielt er den genialen Physiker, der mit seinem Freund Albert Schweitzer vor der atomaren Gefahr.

Rohde (lacht): Allerdings. Da gab’s durchaus auch viele skeptische Stimmen von Kritikern, die mir einen vor den Kopf gegeben haben. Nach dem Motto, einer der "Bierchen" gespielt hat und "Räuber Hotzenplotz", wie kann der sich an unser hochverehrtes Weltgenie wagen?

Rohde: Das habe ich auch getan. Wir haben ja überwiegend in Kapstadt gedreht. Und dort kennt man ganz gewiss nicht Armin Rohde aber natürlich Albert Einstein. Da haben mich manche Leute verwirrt angeschaut und sich gefragt: Ist dieser alte Mann nicht schon lange tot?

Rohde: Albert Einstein war nicht nur eine große Lichtgestalt sondern auch Pazifist und Sozialist. In ihm hat ein inneres Feuer gebrannt. Das kenne ich auch. Aber ich könnte nicht die tägliche Kleinarbeit im Dienst der guten Sache verrichten. In Interviews sein Maul auf zu machen, ist kein großes Kunststück. Danach fängt die Arbeit ja erst an.

Rohde: Ich bin leider nicht mit Tieren aufgewachsen. Wir mussten uns mit sechs Leuten eine 74-Quadratmeter-Wohnung in Wuppertal teilen. Da fehlte es einfach an Platz. Momentan denke ich aber über einen Hund nach. Ich bin ja oft von zu Hause weg und lasse meine Frau nicht gerne allein. Eine Continental-Bulldogge würde vielleicht gut zu uns passen.

Rohde: Mit Sicherheit. Ich liebe Kinder. Aber ich bin ein manischer Sorgenmacher, mache mir die schrecklichsten Sorgen um alle Menschen, die ich liebe. Als Ältester von vier Geschwistern hab ich schon als Kind auf meine zwei Brüder und meine Schwester aufgepasst. Das prägt. Vielleicht lasse ich deshalb nur sehr wenige Menschen an mich ran.

Rohde: Zu Hause diesmal. Letztes Jahr war ich mit meiner Frau im Südwesten der Vereinigten Staaten unterwegs. Dieses Jahr sind wir zu Hause mit den Junggesellen der Familie. Mein Papa ist ja alleine, seit meine Mama vor fünf Jahren gestorben ist, und mein Bruder Uwe kommt auch.

Rohde: Zwölf Kilo. Steht mir gut, oder? Ich hatte ja Heinrich George gespielt und für diese Rolle extra zugenommen, wog dann 108 Kilo bei 1,71 Metern und hab meine Hose nicht mehr zugekriegt. Ich bin zwar nicht so wahnsinnig eitel, aber da hab ich mir nicht mehr gefallen. Sechs Kilo will ich noch runterkriegen, bis auf 90 Kilo. Dann ist immer noch genug Kerl da - aber auch etwas Reserve, um mit Genuss ab und zu ein bisschen über die Stränge zu schlagen.

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