Lungenkrankheit Hongkong wandelt wegen Coronavirus zwei Ferienanlagen in Quarantänelager um

Hongkong · Die Finanzmetropole Hongkong ist in höchster Alarmbereitschaft wegen des Coronavirus. Zwei Menschen werden positiv auf Virus getestet - Das Neujahrsfest im Park ist abgesagt.

 Ein Mann mit einer Atemmaske liest in einer U-Bahn in Hongkong eine Zeitung. Im Zuge der neuen Lungenkrankheit in China fällt häufig der Verweis auf Sars vor mehr als 15 Jahren. Damals hatte die Epidemie massive Folgen - gesundheitlich und wirtschaftlich.

Ein Mann mit einer Atemmaske liest in einer U-Bahn in Hongkong eine Zeitung. Im Zuge der neuen Lungenkrankheit in China fällt häufig der Verweis auf Sars vor mehr als 15 Jahren. Damals hatte die Epidemie massive Folgen - gesundheitlich und wirtschaftlich.

Foto: dpa/Str

Aus Furcht vor der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus wandelt Hongkong zwei Ferienanlagen in Quarantänelager um. Die Einrichtungen, darunter eine ehemalige Militärkaserne, dienten der Isolation von Menschen, die möglicherweise mit dem Krankheitserreger in Kontakt gekommen seien, teilten die Behörden der chinesischen Sonderverwaltungszone am Donnerstag mit. Die Finanzmetropole ist in höchster Alarmbereitschaft wegen des Virus, an dem bislang 17 Menschen gestorben sind.

"Wir werden ein gesamtes Team an Mitarbeitern haben, um die Quarantänelager zu betreiben", sagte der Direktor des Zentrums für Gesundheitsschutz, Wong Ka Hing, vor Journalisten. Seinen Angaben zufolge sollen zunächst drei Menschen, die in engen Kontakt mit den beiden bestätigten Fällen in Hongkong gekommen waren, in ein Lager im ländlichen Bezirk Sai Kung gebracht werden. Ein weiteres Ferienlager, eine ehemalige britische Kaserne auf der Insel Hongkong, wird demnach noch als Quarantäneeinrichtung vorbereitet.

Die zwei Standorte wurden bereits während des tödlichen Sars-Ausbruchs vor 17 Jahren als Quarantäneeinrichtungen genutzt. Damals starben in Hongkong knapp 300 Menschen. Die Einrichtungen sollen eine Verbreitung des Virus verhindern, während in Verdachtsfällen auf die Testergebnisse gewartet wird.

Bislang wurden zwei Menschen in der Stadt positiv auf das neuartige Coronavirus getestet, das dem Sars-Erreger ähnlich ist. Die beiden Erkrankten hatten in den vergangenen Tagen die zentralchinesische Stadt Wuhan besucht, in der das Virus zuerst aufgetreten war, und werden auf Isolierstationen im Krankenhaus behandelt.

Laut dem örtlichen Nachrichtensender RTHK ist ein Australier einer der ersten, der zur Quarantänestation in Sai Kung gebracht wurde. Er habe im gleichen Hotel übernachtet wie ein Mann, der positiv auf das Virus getestet wurde.

Am Donnerstag sagten die Behörden in Hongkong zudem ein fünftägiges Neujahrsfest in einem öffentlichen Park ab, das am Samstag eröffnet werden sollte. Die Angst vor einer Ausbreitung des Virus wird durch den intensiven Reiseverkehr rund um das Neujahrsfest gesteigert. Jedes Jahr sind zum Neujahrsfest hunderte Millionen von Chinesen per Zug, Bus oder Flugzeug im gesamten Land unterwegs.

Als Ausgangspunkt des neuen Virus gilt ein Tiermarkt in Wuhan. Forscher gehen davon aus, dass die Infektion ursprünglich von Tieren ausging und sich der Erreger anschließend von Mensch zu Mensch weiterverbreitete. Die Regierung in Peking warnte am Mittwoch davor, dass das Virus mutieren und sich dann noch schneller ausbreiten könnte.

(AFP)
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