Hohes Risiko von Altersarmut in NRW
Menschen ab 65 sind stärker gefährdet als im Bundesdurchschnitt. Allerdings haben weiterhin Alleinerziehende und Kinder das größte Armutsrisiko.
Düsseldorf. In Nordrhein-Westfalen ist das Risiko, im Rentenalter zu verarmen, höher als im Bundesdurchschnitt. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervor. Bei den über 65-Jährigen in NRW stieg die Armutsgefährdungsquote demnach von 9,7 Prozent im Jahr 2005 auf 15,8 Prozent im Jahr 2016. Bundesweit erhöhte sich die Quote im selben Zeitraum langsamer von elf auf 14,8 Prozent.
Die Risikoquoten beziehen sich auf den Anteil derer, die ein Einkommen von weniger als 60 Prozent des Durchschnitts haben. Bezugsgröße der Berechnung für NRW ist das mittlere Einkommen im gesamten Bundesgebiet.
Rentner sind in der NRW-Bevölkerung aber nicht diejenigen mit dem höchsten Armutsrisiko. Vielmehr haben nach Angaben des Statistischen Landesamtes Alleinerziehende mit Kindern mit 45,2 Prozent das größte Verarmungsrisiko. Auch Kinderarmut ist in NRW, gemessen an den Zahlen, noch stärker verbreitet als Altersarmut. Fast jeder vierte junge Mensch unter 18 Jahren war 2016 von Armut bedroht. Insgesamt waren 2016 fast 17 Prozent der NRW-Bevölkerung von Einkommensarmut betroffen.