Henning Mankell: Israelische Soldaten waren sehr aggressiv

Gaza-Hilfsflotte: Der Schriftsteller Henning Mankell äußert sich zu dem Angriff auf die Hilfsschiffe.

Berlin. Der schwedische Krimi-Autor Henning Mankell hat den Einsatz der israelischen Soldaten gegen die Gaza- Hilfsflotte als brutal und rücksichtslos geschildert. Die Soldaten seien "sehr aggressiv" gewesen, sagte Mankell am Donnerstag in Berlin. Der Schriftsteller war an der Hilfsaktion für Gaza beteiligt. Auf seinem Schiff, der "Sofia", hätten die Soldaten einen älteren Mann mit einem Elektroschocker attackiert. Die Soldaten seien maskiert und bewaffnet gewesen. An Land sei er sich sicher gewesen, dass die Israelis wussten, wer er sei.

Israel hatte die "Solidaritätsflotte" am Montag mit Gewalt daran gehindert, die Güter auf dem Seeweg in den Gazastreifen zu bringen. Die Aktivisten wollten mit der Aktion die jahrelange Blockade des Gazastreifens durchbrechen und ein politisches Signal setzen. Mindestens neun der Aktivisten wurden getötet und Dutzende verletzt.

Bundeskanzlerin Angela Merkel forderte am Donnerstag eine umfassende und transparente Untersuchung zu dem israelischen Militäreinsatz gegen den Gaza-Hilfskonvoi. Daran sollten auch Vertreter des Nahost-Quartetts (EU, UN, Russland, USA) beteiligt werden, sagte sie bei einem Telefonat mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Wie Regierungssprecher Ulrich Wilhelm am Donnerstag weiter mitteilte, waren sich beide auch einig in der Forderung, dass Israel die Grenzen des Gaza-Streifens für humanitäre Hilfsleistungen und den Wiederaufbau öffnen soll.

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