Großbrand lähmt Zugverkehr

Feuer in Neusser Papierfirma treibt Asche bis zum Flughafen Köln. Züge zwischen Neuss und Düsseldorf gestoppt.

Neuss. Während am Kölner Flughafen am Freitagnachmittag verbrannte Papierschnipsel vom Himmel rieselten, war der Zugverkehr zwischen Düsseldorf und Neuss zeitweise lahmgelegt. Die Ursache lag in Neuss, wo am Mittag in einer Papierfirma ein Feuer ausgebrochen war.

Um 12.25 Uhr wurden Polizei und Feuerwehr informiert, dass sich Papierballen in einem Außenlager der Firma entzündet hatten. Wegen Hitze und Trockenheit hatte sich das Feuer rasch über das durch die Straße zweigeteilte Lager ausgebreitet.

Mehr als 100 Einsatzkräfte versuchten während des mehrstündigen Einsatzes zu verhindern, dass das Feuer auf weitere anliegende Gebäude und Lagerhallen übergriff. Die Brandursache war zu diesem Zeitpunkt noch völlig unbekannt.

Heinrich Lambertz, Einsatzleiter der Feuerwehr, vermutet einen Zusammenhang mit den hohen Temperaturen: "Wir kriegen den Brand einfach nicht gelöscht, müssen uns auf Schadensbegrenzung beschränken."

Hubert Eßer, Betriebsratsvorsitzender von FS Karton, vermutete, dass sich das Feuer selbst entzündet hat: "Zwischen dem Altpapier befinden sich Altglasstücke. In Kombination mit der starken Sonneneinstrahlung könnte das die Ursache sein."

Zuvor war das Betriebsgelände komplett geräumt worden, die Straßen im weiten Umkreis waren gesperrt. Die Einsatzkräfte, unterstützt von Feuerwehreinheiten unter anderem auch aus Düsseldorf, Wuppertal, Solingen und Remscheid, löschten von drei Standpunkten aus. Ein Löschboot sorgte mit Rheinwasser für Unterstützung.

Bei den Löscharbeiten wurde ein Feuerwehrmann leicht verletzt, weitere Personen kamen nicht zu Schaden. Die starke Rauchentwicklung sorgte dafür, dass der Bahnverkehr nach Düsseldorf zeitweise eingestellt wurde. Eßer rechnet mit einem Schaden von drei bis vier Millionen Euro. Insgesamt verbrannten rund 20.000 Tonnen Altpapier.

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