Neue Sexismus-Debatte Gillette-Werbung stellt Männerbild auf den Kopf - und polarisiert im Netz

Düsseldorf · Eine neue Werbung für Rasierer der Marke Gillette beschäftigt sich mit dem Männerbild im 21. Jahrhundert - und löst eine hitzige Diskussion in den sozialen Medien aus.

 Symbolbild

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Foto: picture alliance / Christophe Ga/Christophe Gateau

Gillette startet mit einer neuen Werbekampagne in die Woche und stößt damit eine Debatte an, die nach #metoo die Situation der Männer in den Fokus rückt. Der US-Werbespot dauert fast zwei Minuten und zeigt ein völlig neues Markenprofil. Es wird nicht mehr mit Sport, Fußball und Erfolg geworben und der bisherige Slogan „Gillette – The Best a Man Can Get“ (auf deutsch: „Für das Beste im Mann“) wird komplett hinterfragt.

Der Spot beginnt im Badezimmer. Im Close-up schauen wir selbstkritische Männer an, die sich im Spiegel betrachten und hören dazu eine Stimme aus dem Off, die auf Englisch fragt: „Ist das das Beste im Mann?“ Diese Frage wird ziemlich schnell beantwortet und es wird deutlich, dass sich noch einiges bezogen auf männliche Rollenbilder und Stereotypen ändern muss. Dann folgen Szenen, in denen Männer am Grill stehen, Jungs im Garten raufen und Frauen in der Arbeitswelt nicht zu Wort kommen - und natürlich wird auch #metoo-Bewegung thematisiert.

„Instead of excuses, we need to make a change“ heißt es dann in dem Werbespot - auf Deutsch: Statt uns zu entschuldigen, müssen wir etwas ändern. Das Männlichkeitsbild, in dem Frauen begrapscht werden dürfen und sensible Jungs „uncool“ sind, sei überholt und veraltet, stellt Gillette fest. Männer sollen bessere Vorbilder sein, heißt es abschließend in dem Spot, da „die Jungs, die heute zuschauen, die Männer von morgen sind.“

Es dauert nicht lange und das Netz ist voll mit Kommentaren zur neuen Gillette-Werbung. Nach zwei Tagen hat das Video auf Twitter über 41.000 Likes, auf der Plattform YouTube hat es bereits mehr als 11 Millionen Aufrufe. Unter dem Hashtag #GilletteAd diskutiert die Netz-Gemeinde über den Werbe-Clip. Auch wenn die Meinungen stark auseinander gehen, scheint das Thema längst überfällig gewesen zu sein.

Viele scheinen mit den Werten, die Gillette vermittelt, übereinzustimmen.

Zudem wünschen sich einige User mehr Haltung von Männern, wenn es um das Thema geht.

Es gibt allerdings auch negative Stimmen und Menschen, die nach der Werbung die Marke Gillette boykottieren.

Dieser Boykott stößt wiederum auf Unverständnis.

Ein Blick ins Netz verrät in jeden Fall, dass es viel Diskussionspotential bei dem Thema Männlichkeit und männlichen Stereotypen gibt.

(paho)
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