Überraschungscoup: ARD-Dokumentation über Lidl

Berlin (dpa) - Überraschender TV-Abend für die ARD: Die 45 Minuten lange Dokumentation „Der Lidl-Check“ über den Lebensmittel-Discounter schalteten am Montagabend um 20.15 Uhr 6,31 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 18,5 Prozent) ein.

Das waren deutlich mehr als sonst auf diesem Sendeplatz, an dem die ARD normalerweise Naturreportagen zeigt. Frank Plasbergs Talk „Hart aber fair“ kam im Anschluss um 21.00 Uhr auf 4,20 Millionen Zuschauer (12,9 Prozent).

„Große Marken faszinieren, aber sie üben auch großen Einfluss aus auf unseren Alltag“, sagte Jörg Schönenborn, Chefredakteur des Westdeutschen Rundfunks (WDR), am Dienstag über die 20.15-Uhr-Dokumentation. „Deshalb ist es so wichtig, dass wir sie journalistisch ins Visier nehmen. In dieser Situation ist der Markencheck im besten Sinne Anwalt der Zuschauer.“ Am kommenden Montag kommt Fast-Food-Anbieter McDonald's auf den Prüfstand.

Aber auch die ARD-Dokumentation musste sich geschlagen geben: Das ZDF-Drama „Das Kindermädchen“ mit Jan Josef Liefers und Natalia Wörner über ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte verfolgten zeitgleich 6,69 Millionen Menschen (19,7 Prozent). Mit dem dritten Platz musste sich der erfolgsverwöhnte RTL-Moderator Günther Jauch begnügen, dessen Ratespiel „Wer wird Millionär?“ 6,04 Millionen Zuschauer (17,7 Prozent) interessierte.

Dahinter klaffte eine große Lücke: Vox erreichte mit der Krimiserie „CSI: NY“ 2,62 Millionen Zuschauer (7,7 Prozent) und der darauffolgenden Serie „Criminal Intent“ 2,39 Millionen (7,4 Prozent). Sat.1 brachte es mit den Wiederholungen von „Der letzte Bulle“ um 20.15 Uhr und „Danni Lowinski“ um 21.15 Uhr auf 2,12 Millionen (6,2 Prozent) und 2,07 Millionen (6,4 Prozent). Die ProSieben-Serie „EUReKA - Die geheime Stadt“ sahen 1,76 Millionen Menschen (5,2 Prozent).

Die öffentlich-rechtlichen Sender liegen nach neun Programmtagen im neuen Jahr weiter vorn: Das ARD-Gemeinschaftsprogramm kommt auf einen durchschnittlichen Marktanteil von 13,5 Prozent, dahinter folgt das ZDF mit 12,6 Prozent. Der Privatsender RTL, Jahressieger 2010 und 2011, bringt es auf 12,4 Prozent, Sat.1 (9,4 Prozent) und ProSieben (7,1 Prozent) liegen dahinter. Die weiteren Plätze belegen Vox (5,4 Prozent), Kabel eins (4,0 Prozent), RTL II (3,7 Prozent) und Super RTL (2,1 Prozent).

In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen führt RTL mit 16,2 Prozent vor ProSieben (13,5 Prozent) und Sat.1 (10,9 Prozent). Dahinter folgen die ARD und Vox mit jeweils 7,0 Prozent) sowie das ZDF, Kabel eins und RTL II mit jeweils 6,0 Prozent).

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