Tom Buhrow gilt als Favorit für WDR-Intendanz

Köln (dpa) - „Tagesthemen“-Moderator Tom Buhrow (54) geht als Favorit in die Wahl zum neuen Intendanten des Westdeutschen Rundfunks (WDR). Insgesamt sind drei Männer für die Spitzenposition des größten ARD-Senders im Rennen.

Außer Buhrow sind es der Intendant von Radio Bremen, Jan Metzger, und Stefan Kürten, Direktor bei der Europäischen Rundfunkunion in Genf. Beobachter räumen Buhrow die größten Chancen ein, am 29. Mai vom WDR-Rundfunkrat gewählt zu werden.

Kürten hatte sich selbst auf die offene Ausschreibung beworben. Mit dem offenen Ausschreibungsverfahren wollte der Rundfunkrat dem Vorwurf von „Hinterzimmerabsprachen“ begegnen.

Die Rundfunkratsvorsitzende Ruth Hieronymi betonte am Mittwoch, dass die Findungskommission keine Empfehlung für einen der drei Kandidaten abgebe. Alle drei seien in den Augen der Kommission für das Amt geeignet. „Es gibt keine Vorabentscheidung und keine Empfehlung der Findungskommission, sondern der Rundfunkrat hat am 29. die Wahl“, sagte Hieronymi.

Die bisherige WDR-Intendantin Monika Piel hatte nach sechs Jahren an der Spitze des WDR im Januar überraschend angekündigt, dass sie aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig aufhören werde. Der letzte Arbeitstag der 62-Jährigen war vor zwei Wochen.

Für Tom Buhrow, geboren in Troisdorf bei Köln, wäre die Intendanz eine Rückkehr zu seinen Wurzeln, denn er hat beim WDR volontiert und arbeitete danach unter anderem bei dem Regionalmagazin „Aktuelle Stunde“. Anschließend war er lange Korrespondent in Washington, bevor er 2006 als Nachfolger von Ulrich Wickert Moderator der „Tagesthemen“ wurde. Die „Tagesthemen“ werden bei der Redaktion ARD aktuell produziert, die beim Norddeutschen Rundfunk angesiedelt ist.

Ein Intendant steht an der Spitze eines Senders. Er ist sowohl für den Betrieb des Unternehmens als auch für die Programmgestaltung verantwortlich. Zudem vertritt er die Anstalt nach außen.

Buhrow wäre nach Friedrich Nowottny und Fritz Pleitgen der dritte bekannte Fernsehjournalist an der Spitze des WDR. Auch Monika Piel hatte Jahrzehnte als Journalistin gearbeitet, vor allem im Hörfunk. Buhrow wird unter anderem wegen seines kollegialen Führungsstils geschätzt.

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