Spannendes ESC-Finale in Wien

Wien (dpa) - Viele Millionen haben am Samstag die größte Musikshow Europas verfolgt: Beim 60. Eurovision Song Contest in Wien standen mit Interpreten aus 27 Ländern so viele Lieder wie noch nie im Finale.

Spannendes ESC-Finale in Wien
Foto: dpa

Erstmals war Australien als Ehrengast dabei.

Die Zuschauer konnten wie immer über den Sieger mit abstimmen, jedoch nicht für die eigene Nation. Ihr Voting wird ergänzt von Juroren. Geschätzte 100 Millionen TV-Zuschauer verfolgten das Finale. Für die ARD kommentierte bereits zum 18. Mal der Musikjournalist Peter Urban.

Höhepunkte der Show in der Wiener Stadthalle waren die umjubelten Auftritte der Sängerin aus Russland mit ihrer bombastischen Hymne, des erst 16 Jahre alten Interpreten aus Israel mit goldfarbenen Sportschuhen, der schwergewichtigen Sängerin aus Serbien („Beauty Never Lies“) und die ESC-Premiere von Australien.

Auch Belgien fiel mit einem modernen Electro-Rap-Song auf, Top-Favorit Måns Zelmerlöw aus Schweden sang sein Lied mit sensationellen, visuellen Tricks, unter anderem computeranimierten Strichmännchen. Die glamouröse Gala begann mit einer spektakulären Lichtshow, Dragqueen Conchita Wurst stimmte das Motto-Lied „Building Bridges“ (Brücken bauen) an. Die Violinistin Lidia Baich erinnerte mit Tönen von Udo Jürgens’ „Merci Chérie“ an den ersten österreichischen Grand-Prix-Sieg von 1966, was dann in das Siegerlied „Rise Like A Phoenix“ von 2014 überging.

In der Halle in Wien mit etwa 10 000 Zuschauern herrschten hohe Sicherheitsvorkehrungen. Neben 400 privaten Sicherheitsleuten waren auch 150 Polizisten in der Halle und davor im Einsatz.

Die deutsche Kandidatin Ann Sophie hatte mit ihrem Lied „Black Smoke“ die Startnummer 17 und trat gegen 22.30 Uhr auf. Die Wettbüros schrieben Ann Sophie vor Beginn des Finales kaum Chancen auf einen vorderen Platz zu.

Das Ergebnis wird nach Mitternacht erwartet. Mit dem Sieg ist kein Geld, sondern nur eine Trophäe verbunden - außerdem die ESC-Austragung im Folgejahr. Nur für Australien gelten andere Regeln.

Den Sieger des Grand Prix bestimmen Juroren und Fernsehzuschauer aus 40 Ländern, von denen 13 in den beiden Halbfinal-Shows ausschieden, darunter die Schweiz, Finnland und Dänemark.

Um die Abstimmungsphase zu überbrücken, gab es eine neunminütige Percussion-Einlage des Weltklasse-Musikers Martin Grubinger - eine wilde Reise durch die Geschichte der Musik, von Klassik über Volksmusik bis Hip-Hop. Insgesamt standen dabei 40 Musiker auf der Bühne und teils im Saal verteilt.

Die 24-Jährige Ann Sophie kämpfte in den vergangenen Tagen mit einer Erkältung. „Mir geht's auf jeden Fall besser, auch wenn ich immer noch erkältet bin“, sagte Ann Sophie vor ihrem Auftritt bei der ARD-Sendung „Countdown für Wien“. Sie freue sich riesig. „Hier dabei zu sein, ist das Schönste, was es gibt.“

Deutschland gewann den Liederwettbewerb bislang zweimal: 1982 mit Nicole („Ein bißchen Frieden“) und 2010 mit Lena („Satellite“).

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