Liebespärchen im DSDS-Finale

Köln (dpa) - Mit einem Liebespärchen startet die Show-Achterbahn „Deutschland sucht den Superstar“ in die Finalrunde. Zum achten Mal krönt RTL am Samstag (20.15 Uhr) seinen „Superstar“. Die 18 Jahre alte Sarah Engels aus Hürth bei Köln singt in der Finalshow gegen den gleichaltrigen Pietro Lombardi aus Karlsruhe.

Die beiden Talente hatten sich kurz vor dem Halbfinale als Liebespärchen geoutet. Bei aller Liebe sind die beiden höchst unterschiedlich: Pietro ist der tollpatschige Pausenclown für Stimmungshits, Sarah die kleine Balladen-Diva mit großer Stimme.

Zu den Gewinnern dürften sich auch erneut die Programmmacher von RTL zählen: Durchschnittlich 6,32 Millionen Zuschauer sahen die DSDS-Sendungen in diesem Jahr, der Marktanteil bei den jüngeren Zuschauern (14 bis 49 Jahre) lag bei 32,2 Prozent - die achte Staffel ist damit die erfolgreichste seit der ersten Auflage. „Ja, wir sind sehr zufrieden. Die aktuelle Staffel war eine der spannendsten und aufwendigsten, die wir bislang produziert haben“, sagt RTL-Unterhaltungschef Tom Sänger.

Fest steht: Auch im kommenden Jahr wird es eine Neuauflage geben. Ob die Sendung weiterhin von Marco Schreyl (35) moderiert wird, ist unklar. In jedem Fall werde es neue Impulse geben, äußerte sich Sänger vorsichtig zu möglichen Personalien. Eine Mottoshow musste wiederholt werden, weil Schreyl die Telefonnummern für die Kandidaten vertauschte.

Ob der Sender wieder auf die Jury mit dem Sänger Patrick Nuo (28) aus der Schweiz und der gebürtigen Brasilianerin Fernanda Brandao (28) setzen werde, ließ Tom Sänger ebenfalls offen. Für beide war DSDS ein Sprungbrett, über das sie zurück in die Charts springen könnten. Wie Brandao der Nachrichtenagentur dpa verriet, werde sie schon in den nächsten Wochen an ihrem Album basteln. „DSDS war für mich eine großartige Möglichkeit, mich in Deutschland zu präsentieren - ohne in ein spezielles Segment gedrängt zu werden“, sagte sie.

Noch stärker als bisher hat RTL Dieter Bohlen (57) teilweise mit Show- und Computereffekten als überhöhte Jury-Figur inszeniert. Zudem wird er die erste Single des Gewinners produzieren. „Call My Name“ heißt das Siegerlied, das für jeden Kandidaten in einer eigenen Version vorliegt. Erstmals wird der Sieger mit einem Plattenvertrag der Firma Universal Music ausgestattet, nicht mehr wie zuletzt von Sony Music. Am Samstag sollen die Kandidaten im Coloneum in Köln noch ihren Herzenssong schmachten und ihren persönlichen Staffelhöhepunkt singen. RTL verspricht ganz große Show - mit Pyrotechnik, großen Lichteffekten und einem gemeinsamen Eröffnungsstampfer aller Top-10-Kandidaten.

Auch in diesem Jahr wurde der Boulevard immer wieder mit Skandälchen, vermeintlichen Offenbarungen, Intrigen und intimen Geheimnissen gefüttert. Kritiker meinen, dass es weniger um die Talente als vielmehr um die Inszenierung menschlicher Abgründe der Kandidaten gehe. RTL-Unterhaltungschef Tom Sänger sieht das so: „Es liegt auch am Konzept von DSDS, das die klassische Talentshow mit gutem Storytelling verbindet und so eine hochgradig emotionale Bindung des Zuschauers an das Format und an die Kandidaten erreicht.“

Schwarm vieler kleiner Mädchen war in dieser „Superstar“-Runde vor allem der erst 16-jährige Sebastian Wurth aus Wipperfürth im Bergischen Land. Doch nach Auffassung des Jugendarbeitsschutzes in Köln darf ein 16-Jähriger nach 22 Uhr nicht mehr arbeiten - egal, ob er im Kohlebergwerk malocht oder auf der DSDS-Bühne Liedchen trällert. Der Kandidat musste die Show deshalb nach 22 Uhr aus dem Zuschauerraum verfolgen. In Mottoshow Nummer sieben war Schluss für den Jungen mit der Schüttelfrisur.

RTL-Angaben zufolge soll das Mindestalter von 16 Jahren nicht erhöht werden. Möglicherweise könnte die Altersgrenze aber nach oben verschoben werden, sagte Tom Sänger. Diese Änderung soll im Finale bekanntgegeben werden.

Negative Schlagzeilen gab es im März: Vor einem Einkaufszentrum löste eine Autogrammstunde der Kandidaten eine Massenpanik mit etwa 60 Verletzten aus. Die Autogrammstunde, die nicht von RTL selbst veranstaltet wurde, musste abgebrochen werden. Das Chaos belegt, wie beliebt die Kandidaten während der laufenden Staffel sind.

34 956 Männer und Frauen, Jungs und Mädchen hatten sich diesmal bei Castings in 35 Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz beworben - unter den Gewinnern fanden sich bislang fast immer nur Männer: Alexander Klaws, Tobias Regner, Mark Medlock, Thomas Godoj, Daniel Schuhmacher und Mehrzad Marashi - nur Staffel zwei gewann mit Elli Erl eine Frau.

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