Harald Schmidt und der „Millionen-Dollar-Satz“

Hamburg (dpa) - TV-Satiriker Harald Schmidt hält sich mit Kommentaren über den mit Spannung erwarteten Talkshow-Start von Moderator Günther Jauch in der ARD noch zurück.

In einer Interviewrunde am Samstagabend in Hamburg darauf angesprochen, antwortete der 54-Jährige: „Sie können doch nicht erwarten, dass dieser Millionen-Dollar-Satz sinnlos hier von mir vergeudet wird. Das ist der kostbarste Satz, den die deutsche Fernsehbranche in dieser Season zu vergeben hat. Ich meine, da kann ich gleich auf Facebook gehen!“

Late-Night-Talker Schmidt, der selbst inzwischen von der ARD wieder zu Sat.1 gewechselt ist und dort demnächst ebenfalls mit einer neuen Show antritt, reibt sich schon voller Vorfreude die Hände: „Schauen Sie mal: Der Gott der Late Night hat es so gewollt, dass Günther Jauch am 11. September startet und meine erste am 13. ist“, sagte er und kündigte an, sich in seiner ersten Sendung dem Thema Jauch zu widmen. „Das wird meine Aufgabe sein, das zu analysieren, am Dienstag dem 13. - aber gegen Abendgage.“

Von September an sind in der ARD wöchentlich fünf Talkshows zu sehen: Neben Neuzugang Jauch talken noch Sandra Maischberger, Anne Will, Frank Plasberg und Reinhold Beckmann. Schmidt hat dazu seine „eigene private Wette laufen, wie sich das entwickelt“. Wie diese konkret aussieht, wollte er aber nicht verraten.

Schmidt ging in Hamburg gemeinsam mit TV-Produzent Wolfgang Rademann und vielen anderen prominenten Kollegen an Bord der „MS Deutschland“ für eine Folge zum 30. Jubiläum des ZDF-Dauerbrenners. Die Reihe war am 22. November 1981 mit der ersten Kreuzfahrt in die Karibik gestartet. Schmidt gehört seit 2008 zur Crew und will auch trotz seiner künftig zwei Sat.1-Sendungen pro Woche dabei bleiben. „Die Frage ist, kriegen wir das zeitlich auf die Reihe“, sagte er. „Aber wir haben es immer geschafft, und ich reise auch gern.“ Zudem sei die Produktion sehr flexibel. „Ich hoffe, es klappt.“

Zwischen dem Privatsender Sat.1 und dem ZDF gebe es wegen des „Traumschiff“-Engagements keine Probleme. „Selbst wenn es vertraglich ausgeschlossen wäre, ist es ja ein anderes Genre. Hier bin ich Schauspieler und dort Moderator, also das kommt sich nicht in die Quere. Und es ist ja auch ein völlig anderer Sendetag“, meinte Schmidt. Nicht zuletzt seien die Kreuzfahrterlebnisse auch für seine eigene Show wichtig. „Ich mache das auch, weil ich hier Geschichten erfahre, die ich sonst nicht erfahre“, sagte er. „Ich höre wirklich großartige Familiengeschichten, hasserfüllte Enterbungen und Dramen.“

Noch einmal bekräftigte Schmidt, dass aus seiner Sicht eigentlich ein dritter wöchentlicher Sendetermin für seine Show ideal wäre. Für das gleiche Geld? „Ich werde pro Sendung bezahlt“, sagte er. „Es wundert mich, dass immer der Eindruck erweckt wird, die ARD hätte mir 50 Millionen gegeben, und dafür bin ich zweimal vorbeigekommen.“

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