Fernsehfilm über Münchner Olympia-Attentat

München (dpa) - Das Attentat während der Olympischen Sommerspiele 1972 in München erschütterte die Welt. 17 Menschen starben: elf israelische Sportler, fünf palästinensische Geiselnehmer und ein deutscher Polizist.

Das ZDF will nun im Fernsehfilm „München 72“ die dramatischen Ereignisse aus deutscher Sicht erzählen.

Der Film solle einen modernen, zeitgemäßen Zugang zu den Ereignissen bieten, ohne neuen Hass zu schüren, sagte der aus Tel Aviv stammende Regisseur Dror Zahavi am Mittwoch in München, wo erste fertige Szenen vorgestellt wurden.

Neben bekannten deutschen Schauspielern wie Heino Ferch, Bernadette Heerwagen und Felix Klare holte Zahavi Darsteller aus Israel und Palästina nach München. Gedreht wird noch bis zum 8. August, erst in München, die restliche Zeit dann in Niedersachsen. Ein Termin für die Ausstrahlung steht noch nicht fest.

Dem ZDF geht es in erster Linie um einen differenzierten und historisch möglichst genauen Blick: „Wir versuchen in unserem Film, nicht die Palästinenser als Sadisten, die Israelis als Opfer, die Deutschen nur als Versager zu zeigen, um eine falsche Emotionalität beim Publikum zu erzeugen“, erläuterte Zahavi. Einer der Berater ist deshalb auch Ulrich K. Wegener, General a.D., Adjutant des damaligen Bundesinnenministers Hans-Dietrich Genscher und bald Kommandant der neu gegründeten Spezialgruppe GSG 9. Wegener wird im Film von Benjamin Sadler gespielt und beriet die Produktion im Vorfeld.

Bis auf wenige Ausnahmen kommen in dem Film nur Personen vor, die damals auch dabei waren, wie etwa Genscher (Stephan Grossmann) oder der Terroranführer Issa-Lutif (Shredi Jarbarin). Der Film rankt sich um die Geschichte der jungen Polizistin Anna Gerbers (Heerwagen), die als Ordnerin bei den Spielen arbeiten darf. Dabei lernt sie auch den Polizisten Michael Bruckner (Klare) kennen.

Am 5. September stürmt ein Terrorkommando das olympische Dorf und nimmt israelische Sportler als Geiseln. In den verzweifelten Befreiungsversuchen meldet sich Gerbers als Verhandlungspartnerin. Doch die Lage spitzt sich immer weiter zu.

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