Experte: Valentinstag galt einst als Unglückstag

Mannheim (dpa) - Vom Unglückstag zum Tag der Verliebten: Noch im 19. Jahrhundert haftete dem Valentinstag in vielen Regionen etwas Unglückseliges an.

„Kinder, die am 14. Februar geboren werden, werden nicht alt“, lautete damals ein gängiger Aberglaube in Norddeutschland, Böhmen und Schlesien. „Der Tag galt als Geburtstag des Verräters Judas“, sagte der Leiter der Dudenredaktion, Werner Scholze-Stubenrecht, der Nachrichtenagentur dpa. Erst im 20. Jahrhundert sei es in Deutschland Mode geworden, der Liebsten am 14. Februar Blumen zu schenken.

„Der Valentinstag, wie wir ihn heute kennen, kommt ursprünglich aus England“, sagte Scholze-Stubenrecht. Bereits im 14. Jahrhundert sei er erstmals erwähnt worden. Auswanderer hätten den Brauch später in den USA etabliert. „Von dort aus kam er nach Kontinentaleuropa, mittlerweile wird der Valentinstag sogar in Japan gefeiert - allerdings mit Schokolade statt mit Blumen“.

Seinen Namen hat der Liebestag vom Heiligen Valentin. „Er soll im alten Rom Menschen zum Trost Blumen geschenkt und Ehen geschlossen haben“, sagte Scholze-Stubenrecht. „Geburts- und Todestag des Heiligen Valentin sind zwar nicht bekannt, doch die Kirche hat den Tag geschickt mit einem Festtag im alten Rom verknüpft“. Der 14. Februar sei ein Feiertag zu Ehren von Juno gewesen, der Göttin der Ehe und der Geburt. Schon damals sollen die Frauen an diesem Tag Blumen erhalten haben, sagte der Experte.

Im Duden taucht der Valentinstag erstmals 1915 auf. „Er wurde in das Nachschlagewerk der deutschen Rechtschreibung aufgenommen, weil er hinreichend häufig in der deutschen Sprache verwendet wurde“ sagte Scholze-Stubenrecht. „Damals hatte der Tag in Deutschland allerdings noch nichts mit Blumenschenken und Liebespaaren zu tun.“

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