Doku-Drama Pionier Horst Königstein gestorben

Hamburg (dpa) - „Die Manns“ und „Speer und Er“ tragen seine Handschrift: Horst Königstein, der renommierte Filmemacher und Pionier des Doku-Dramas, ist tot.

Er starb am Sonntag (12. Mai) im Alter von 67 Jahren in Hamburg, wie der Norddeutsche Rundfunk am Montag mitteilte. Königstein hat mit Doku-Dramen, die er mit Regisseur Heinrich Breloer entwickelte, Maßstäbe in der Filmbranche gesetzt.

„Horst Königstein war bis zuletzt ein kreativer Querdenker, der sich leidenschaftlich für anspruchsvolles Fernsehen eingesetzt hat. Der NDR hat Horst Königstein viel zu verdanken. Sein Tod ist ein großer Verlust“, teilte NDR-Intendant Lutz Marmor mit. Der Autor und Regisseur war mit 65 Jahren im Sommer 2010 beim NDR ausgeschieden. Im Sender war er zuletzt Redakteur für Sonderprojekte im Programmbereich Fiktion und Unterhaltung. „Das Werk, das er (Königstein) in 40 Jahren geschaffen hat, besticht durch Vielfalt, Qualität, Lebendigkeit und Innovation“, hieß es schon damals.

Königstein, der in Bremen und Hamburg Pädagogik und Soziologie studiert hatte, kam 1970 zum NDR. Für seine Arbeiten
wurde er mit internationalen und deutschen Preisen geehrt, darunter der Adolf-Grimme-Preis und der Deutsche Fernsehpreis. Auch mit Kinofilmen wie „Hard Days, Hard Nights“ und „Buddenbrooks“ machte er sich bekannt. Zu den weiteren herausragenden Werken gehören „Die
Staatskanzlei“ (1989), „Wehner. Die unerzählte Geschichte“ (1993) und „Die Treuhänderin“ (2009).

Zu Ehren des Filmemachers ändert das NDR Fernsehen sein Programm. Am Mittwoch (15.5.) sind ab 23.50 Uhr mehrere Dokumentationen zu sehen, darunter „Ich, Ringo und das Tor zur Welt“ und „Die Leute vom
Mümmelmannsberg“.

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