Umstellung der Uhren Deutschlands laaaaanges Wochenende

Berlin (dpa) - Für Millionen Menschen in Deutschland wird das kommende Wochenende womöglich eines der längsten ihres Lebens. Deutschland gönnt sich einen Extra-Feiertag.

Umstellung der Uhren: Deutschlands laaaaanges Wochenende
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Am Dienstag, den 31. Oktober, ist 2017 bundesweit Reformationstag. Außerdem gibt es in vielen Regionen noch Allerheiligen am Mittwoch und für alle in Deutschland eine Besonderheit am Sonntag davor.

Normalerweise ist der Reformationstag zur Erinnerung an den Thesenanschlag von Martin Luther 1517 in Wittenberg nur in fünf Bundesländern gesetzlicher Feiertag - in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.

Dieses Jahr aber ist der 31. Oktober einmalig ein bundeseinheitlicher Feiertag. Die Evangelische Kirche in Deutschland hatte zum 500. Reformationsjubiläum einen nationalen Feiertag angeregt. Vor ein paar Jahren dann erließen alle Bundesländer, in denen der Reformationstag normalerweise kein Feiertag ist, Gesetze oder Verordnungen, die das einmalig für 2017 ändern.

Eine repräsentative YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur ergab bereits Ende 2016, dass eine breite Mehrheit der Menschen in Deutschland dafür wäre, dass der Reformationstag auch künftig republikweit Feiertag bleibt. 72 Prozent waren dafür, 17 Prozent dagegen, 11 Prozent hatten keine Meinung dazu.

Wer nun diesmal außerdem in einem der fünf Bundesländer mit dem katholischen Feiertag Allerheiligen am 1. November lebt - und sich am 30. Oktober einen Brückentag nehmen konnte - der hat also ab Freitag, 27. Oktober, mit recht wenig Aufwand ein sehr langes Wochenende.

Allerheiligen gibt es für mehr als die Hälfte der Menschen in der Bundesrepublik, handelt es sich doch um einen Feiertag in besonders bevölkerungsreichen Ländern wie Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg - außerdem noch in Rheinland-Pfalz und im Saarland.

Lange Wochenenden sind auch bei anderen sogenannten nicht-beweglichen Feiertagen möglich, also etwa zum Weihnachtsfest, das ja immer am selben Datum ist, aber damit auf unterschiedliche Wochentage fällt.

Zuletzt besonders arbeitnehmerfreundlich war es vor fünf Jahren: 2012 fiel Heiligabend auf einen Montag, der erste und der zweite Weihnachtsfeiertag dann auf Dienstag und Mittwoch. Zusammen mit dem Wochenende davor war dies also ein langes Wochenende, das so ähnlich zu sein scheint wie es jetzt für Millionen Deutsche mit dem Reformationstag und Allerheiligen ist. 2018 ist das wieder so.

Allerdings ist das lange Reformationswochenende 2017 - auch Luther-Wochenende genannt - länger. Warum? Weil es Ende Oktober ist.

Seit 1996 sind die Sommerzeiten Europas vereinheitlicht. Seitdem stellt Deutschland die Uhren von Ende März bis Ende Oktober um - statt wie vorher nur bis Ende September.

Diese Uhrumstellung macht die letzte Oktober-Samstagnacht, also die Nacht zum Sonntag, 29. Oktober, in diesem Jahr zur längsten Nacht des Jahres - mit einer geschenkten Stunde. Wer also danach noch frei hat, hat wohl ein so langes Wochenende wie es das zu unseren Lebzeiten noch nicht gegeben hat.

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