Désirée Nosbusch: „Die kleinste Spende zählt“

Leipzig (dpa) - Die Moderatorin Désirée Nosbusch soll frischen Wind in die „José Carreras Gala“ bringen. „Leukämie ist kein leichtes Thema.

Aber gemeinsam werden wir die Menschen dafür sensibilisieren. Und deutlich machen: Die kleinste Spende zählt“, sagte die 46-Jährige im Interview der Nachrichtenagentur dpa. Die Benefiz-Fernsehgala zugunsten Leukämie-Kranker wird an diesem Donnerstag im „Ersten“ (20.15 Uhr) live aus Leipzig ausgestrahlt.

Frau Nosbusch, für Carreras ist es die 17. Ausgabe der Benefiz-Gala, für Sie die erste. Was wollen Sie anders machen als Ihr Vorgänger Axel Bulthaupt?

Nosbusch: „José Carreras ist ein absoluter Gastgeber, ich bin die Moderatorin. Leukämie ist kein leichtes Thema. Aber gemeinsam werden wir die Menschen dafür sensibilisieren. Und deutlich machen: Die kleinste Spende zählt. Denn ohne Geld gibt es keine weitere Forschung. Und ohne Forschung kommen wir nicht weiter. Leukämie kann jeden von uns treffen. Rund alle 21 Minuten erkrankt in Deutschland ein Mensch an Blutkrebs. Auch die Künstler, die wir eingeladen haben, haben sich intensiv mit dem Thema beschäftigt und im Vorfeld schon zahlreiche Aktionen gestartet. Das vermittelt ein Teamgefühl.“

Kritiker warfen den Machern der zweieinhalbstündigen Show immer wieder vor, zu sehr auf die Tränendrüse zu drücken. Wie sehen Sie das?

Nosbusch: „Ich habe mich in den letzten Wochen intensiv in das Thema eingearbeitet. Patientendossiers gelesen, Filmaufnahmen der Gäste angeschaut. Und immer wieder die Frage: Was könnte man bei der An- und Abmoderation sagen? Es ist ein Spagat. Leukämie ist kein locker-leichtes Thema, und es ist furchtbar, wenn ein Mensch daran erkrankt. Aber ich wünsche mir, immer das Positive zu sehen. Ich möchte eine Sendung machen, die Mut ausstrahlt und zeigt: Es gibt eine Zukunft. Nicht zuletzt auch, weil ich in diesem Jahr aus dem engsten Familienkreis eine traurige Diagnose erhalten habe. Wir haben nach jedem Strohhalm gegriffen und gespürt, wie wichtig positives Denken ist.“

Sie haben sich in den vergangenen Jahren rargemacht im deutschen Fernsehen. Ist die Carreras-Gala der erste Schritt zum Comeback?

Nosbusch: „Es stimmt, ich war lange nicht mehr Viertel nach acht auf einem deutschen Sender. Und natürlich würde ich mich freuen, hierzulande wieder mehr präsent zu sein. Aber ich habe viel hinter der Kamera gearbeitet als Produzentin und Regisseurin. Es ist nicht leicht, in Deutschland als Schauspieler zu überleben, wenn man sich gewisse Qualitätsstandards gesetzt hat und diesen treubleibt. Glücklicherweise ist mir das die vergangenen 30 Jahre gelungen.“

Interview: Tobias D. Höhn, dpa

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