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Das ist der Plan des Papstes gegen Missbrauch

Vatikan : Das ist der Plan des Papstes gegen Missbrauch

Beim Gipfel zu den Missbrauchsskandalen in der katholischen Kirche sitzen seit Donnerstag rund 190 Kirchenvertreter zusammen, darunter Papst Franziskus. Nun hat er einen 21-Punkte-Katalog vorgelegt der diskutiert werden soll.

Papst Franziskus hat einen 21-Punkte-Katalog vorgelegt, der auf dem Gipfel zum Thema Missbrauch im Vatikan diskutiert werden soll. Einige wichtige Vorschläge:

- Ein Handbuch vorbereiten, welche Schritte genau nötig sind, wenn ein Verdachtsfall aufkommt

- Staatliche Behörden und die übergeordneten kirchlichen Stellen nach kanonischem und bürgerlichem Recht informieren

- Festlegung spezifischer Vorgehensweisen, wie Vorwürfe gegen Bischöfe zu behandeln sind

- Seelsorgerische Begleitung der Gemeinden, deren Kleriker straffällig geworden sind. Für die Täter Wege der Buße und der Genesung erarbeiten

- Zusammenarbeit unter anderem mit Medien, um wahre Fälle von falschen und Anschuldigungen von Verleumdungen zu unterscheiden

- Zur Eheschließung zugelassen werden sollen Minderjährige erst ab 16 Jahren

- Sicherstellen, dass Priester und Bischöfe, die sich des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen schuldig gemacht haben, den Dienst aufgeben

- Bewusstsein für Gründe und Folgen von sexuellem Missbrauch schärfen

- Verstärkt Laien und Nichtkleriker bei Ermittlungen mit Bezug auf sexuellen Missbrauch und Machtmissbrauch einbinden

- Von der Kirche unabhängige Stellen schaffen, die mit Geistlichen und Nicht-Klerikern besetzt sind, denen man Missbrauch melden kann

- Die Verteidigungsrechte der Beschuldigten wahren

- Psychologische Beurteilung der Kandidaten für das Priesteramt mit Hilfe von Experten

- Ausbildungsprogramme für Seminaristen und Kandidaten für das Ordensleben, um die „zwischenmenschliche, spirituelle und psychosexuelle Reife“ zu festigen

- Opfer begleiten und ihnen die nötige Hilfe anbieten

- Verdächtige dürfen erst identifiziert werden, wenn sie endgültig verurteilt sind

- Ausarbeiten, wie Zeichen von Missbrauch zu erkennen sind

- Verhaltenskodex für Kleriker, Kirchenmitarbeiter und Freiwillige ausarbeiten, der festlegt, wie weit persönliche Beziehungen gehen dürfen

(dpa/red)