Meinung Böller-Verbot ist Mumpitz

Die Motivation, die den Grünen Christian Ströbele antreibt, ist sicher eine ernste. Er glaubt, dass der eine oder andere Angst haben könnte vor der Silvesterknallerei angesichts der Terroranschläge von Paris.

Umgekehrt kann aber auch ein Schuh daraus werden: Mit Sekt und Böllern lässt sich das mulmige Gefühl womöglich ganz gut vertreiben. Wenigstens in der Silvesternacht.

Der Vorschlag von Ströbele, das Feuerwerk einschränken zu wollen, um Leute nicht in Panik zu versetzen, ist selbstverständlich Quatsch. Wo fängt man an, wo hört man auf? Sollen gleich alle Silvesterpartys abgesagt werden, damit Terroristen bloß kein Ziel haben? Soll die Polizei künftig Sirenen nicht anschalten, weil ängstliche Menschen denken könnten, jetzt ist Terroralarm? Das ist doch Mumpitz.

Darüber hinaus bricht die Böllerei nicht plötzlich und unerwartet über die Menschen herein. Jeder weiß, ab wann geknallt werden darf und ab wann nicht. Aus guten Gründen gibt es zudem in einigen Städten in bestimmten Gebieten Feuerwerksverbote. Und: die gesetzlichen Regeln für die Lautstärkepegel von Krachern sind eindeutig. Es muss sich nur daran gehalten werden.

Etwas ganz anderes ist indes das eigentliche Übel der Silvesternacht: Es gibt viel zu viele unverantwortliche Zeitgenossen, die illegales Feuerwerk kaufen und dann auch einsetzen. Das Verbot solcher „Kanonenschläge“ allein reicht offenbar nicht aus, es muss auch durchgesetzt werden. Denn die Gefahr schwerer Verletzungen ist immens, wird aber immer wieder ignoriert. Jeder sollte freilich davon lassen, und das nicht nur wegen seiner eigenen Sicherheit. Sondern auch der seiner Mitmenschen.

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