„Bauer sucht Frau“-Finale

Berlin (dpa) - Ein schwules Traumpaar, Nachwuchs im Stall und ein Heiratsantrag vor laufender Kamera: Aus diesem Stoff sind Quotenhits gemacht. Rund 7,8 Millionen Zuschauer haben im Schnitt montagabends die Folgen der aktuellen Staffel der RTL-Kuppelshow „Bauer sucht Frau“ eingeschaltet.

Das Interesse an den schrägen Liebesgeschichten vom Land ist ungebrochen. Mit einem Marktanteil von mehr als 24 Prozent lassen Inka Bauses einsame Landwirte die TV-Konkurrenz regelmäßig hinter sich.

Doch zuletzt schwächelte die Quote von „Bauer sucht Frau“ ein wenig. Während zu Beginn der siebten Staffel im Oktober noch über acht Millionen Menschen einschalteten, sahen die letzte Sendung nur noch etwa 7,5 Millionen. Nun hofft der Kölner Sender auf das große Finale an diesem Montag (19.12, 21.15 Uhr). Denn während vier Landwirte ihr Herz bereits verschenkt haben, steht beim „munteren Milchbauern“ Gerhard und beim „gutmütigen Kuhbauern“ Horst das Happy End noch aus.

Alles andere als ein glückliches Ende erlebte zuletzt der „liebevolle Lausitzer“ Dirk. Erst verschwieg seine Melanie ihm eine Tochter, dann gestand sie dem Pferdezüchter auch noch: „Bei mir ist es jetzt so: Ich hab mich jetzt nicht verknallt.“ Dirk machte kurzen Prozess und jagte die dralle Blondine vom Hof. „Nun muss er seinen Kaffee doch wieder ganz alleine trinken“, säuselte Moderatorin Bause mitleidig aus dem Off. Die Zuschauer erlebten ein Auf und Ab der Gefühle - doch auch vom Herzschmerz lebt „Bauer sucht Frau“.

Deutlich besser lief es im Sauerland beim Traumpaar der siebten Staffel. Schon beim Scheunenfest hatte es zwischen dem „fleißigen Pferdewirt“ Philipp und seinem Veit gewaltig gefunkt. Kurz darauf zog der Zahntechniker mit Sack und Pack bei Philipp ein. Der Pferdewirt war so begeistert, dass er seinem Herzblatt zur Begrüßung einen Falt-Kleiderschrank mit Reißverschluss schenkte.

Den Höhepunkt der Staffel lieferte zuletzt der „fröhliche Friese“ Gerold. „Moment eben - Petra, möchtest du mich heiraten?“, stammelte der schüchterne Landwirt zwischen Blumenbeet und Wiese. Die Antwort folgte prompt: „Ich möchte schon, aber noch nicht jetzt gleich.“ Nächstes Jahr vielleicht. Ob Gerold da schon wusste, dass seine Petra schon einmal in Sachen Liebe bei RTL unterwegs war? Vor Jahren suchte die Floristin in der Dokusoap „Schwiegertochter gesucht“ ihren Traummann.

Immer wieder sind in der Vergangenheit Mogelvorwürfe gegen RTL laut geworden. Vor wenigen Wochen machte der „sanfte Schweinebauer“ Uwe Schlagzeilen, als herauskam, dass der Landwirt gar nicht aus dem Emsland kommt, wie vom Sender behauptet. Aufmerksame Zuschauer hatten bemerkt, dass Uwes Flamme Iris mit einer Regionalbahn anreiste, die im Emsland gar nicht fährt. RTL erklärte daraufhin, der Sender wolle die Bauern schützen und halte sich darum - was den genauen Herkunftsort angeht - bedeckt.

Bereits 2009 sorgte der angebliche Bauer Maurizio für Aufsehen, weil er der „Bild“-Zeitung gestand, gar kein Landwirt zu sein und nicht auf einem Hof, sondern in einer Drei-Zimmer-Wohnung zu leben. Ein anderer Bauer war gar kein Single, sondern hatte nur wegen einer Wette teilgenommen. RTL sei von ihm belogen worden, teilte der Sender mit.

Auch wenn es mit der Wahrheit mitunter nicht so genau genommen wird - die Quoten von „Bauer sucht Frau“ stimmen nach wie vor. Die Macher der Sendung freut's, sie arbeiten bereits an einer Neuauflage. Eine RTL-Sprecherin sagt: „Wir sind sehr zufrieden mit der diesjährigen Staffel und den Quoten und sind bereits in den Planungen für eine Fortsetzung.“

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