30 Jahre „Lindenstraße: Sybille Waury
Köln (dpa) - Als Tanja führt sie ein unstetes Leben, hat wechselnde Beziehungen zu Männern wie zu Frauen, geriet auch mal in die Fänge einer Sekte und wurde zwischenzeitlich zum Messie.
Doch im wirklichen Leben ist Sybille Waury nach eigenen Angaben ein sehr bodenständiger Typ und ein absoluter Familienmensch. Seit den Anfängen der „Lindenstraße“ vor mehr als 30 Jahren spielt Waury in der ARD-Serie die Tanja Schildknecht.
Obwohl sie genau so lange dabei ist wie die wohl bekanntesten „Lindenstraßen“-Stars Marie-Luise Marjan und Joachim Hermann Luger, wird die 46-Jährige auf der Straße eher selten angesprochen. „Es sagen zwar ab und zu Leute zu mir, dass ich der Tanja total ähnlich sehe - aber dass ich das tatsächlich bin, erkennen nur wenige.“ Zum Glück, wie sie findet: „Vor allem als Jugendliche war es gut, dass ich mein normales Leben weiterleben konnte.“ Und auch heute genieße sie es, ohne Promi-Bonus in Ruhe durch Berlin laufen zu können.
Dort wohnt sie mitten in der City zusammen mit ihrem Ehemann, dem Drehbuchautor Joachim Friedmann, und den beiden 17 und 13 Jahre alten Töchtern. Kennengelernt hat sich das Paar bei der „Lindenstraße“, für die Friedmann Drehbücher schrieb.
Wenn Waury für die Kultserie in Köln-Bocklemünd vor der Kamera steht, quartiert sie sich bei ihren Eltern ein, die bei den Produktionsstudios gleich „um die Ecke“ wohnen. „Das ist richtig schön, fast wie früher. Wir sind schon eine gluckige Familie.“ Probleme mit der Kinderbetreuung kannte die berufstätige Mutter somit auch nicht, als die Töchter noch kleiner waren. „Wenn ich gearbeitet habe, waren die Mädchen bei Oma und Opa - und haben das sehr genossen. Meine Eltern haben ein Haus mit Garten, das war toll für die Kinder. Außerdem gibt es auf dem Produktionsgelände einen Kindergarten“, erzählt sie. „Das sind natürlich traumhafte Bedingungen.“
Jetzt, da die Kinder älter sind, würde Waury gerne wieder mehr schauspielern. Früher hat sie auch Theater gespielt und moderierte unter anderem den „Käpt'n Blaubär Club“. Doch momentan läuft neben der „Lindenstraße“ nicht viel. „Mal gucken, was sich so ergibt.“ Seit einiger Zeit betreibt sie in Berlin eine Shiatsu-Praxis. Die aus Japan stammende Körpertherapie sei ein entspannender Ausgleich zum Job.