George W. Bush: „Ich hatte ein Alkohol-Problem“

Der US-Präsident spricht in einem TV-Interview über seinen Kampf mit der Sucht. Seit 21 Jahren habe er keinen Tropfen mehr angerührt.

Washington. US-Präsident George W. Bush hat sich mit verblüffender Offenheit zu seinem früheren Kampf gegen die Alkoholsucht geäußert. "Hätte ich nicht aufgehört, dann stünde ich heute nicht vor Ihnen", erklärte der mächtigste Mann der Welt in einem Hintergrundgespräch mit ABC News.

In der amerikanischen Öffentlichkeit sind die Meinungen über den Auftritt gespalten: Wollte der angeschlagene Präsident kühl kalkuliert von seinem politischen Versagen ablenken, oder zeigt das Interview vielmehr eine verwundbare, menschliche Seite, die Bush im Ansehen seiner Landsleute wieder steigen lassen wird?

Er sei zwar nie ein "torkelnder Säufer" gewesen, so Bush, habe aber doch schwere Probleme gehabt. Im Jahr 1986 habe er dann eine Nacht "zu viel getrunken" und sei am nächsten Tag mit dem festen Vorsatz aufgewacht, ohne Rücksicht auf mögliche Entzugserscheinungen nie wieder Whiskey, Wein oder Bier zu berühren.

Zuvor hatte sich Bush in einer Diskussionsrunde mit Teenagern über die Gefahren der Drogensucht und des Alkoholismus unterhalten. Nach seiner Darstellung sei er von der Geschichte eines jungen Mädchens, die mit Rauschgiftabhängigkeit zu kämpfen hat, dermaßen beeindruckt gewesen, dass er spontan entschied, sich ihr gegenüber zu öffnen. "Ich wollte sie ermutigen, stark zu bleiben" sagte der Präsident.

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