Georg Klein: Der Oberst

Er odrnete das Bombardement der von Taliban gekaperten Tanklastzüge an, bei dem zahlreiche Menschen starben.

Georg Klein hat eine der schwierigsten Aufgaben, die die Bundeswehr zu vergeben hat - nicht erst, seit der Oberst das Bombardement der von Taliban gekaperten Tanklastzüge anordnete, bei dem zahlreiche Menschen starben.

Der Kommandeur des zivil-militärischen Wiederaufbauteams in Kundus trat 1980 in die Bundeswehr ein, als an Auslandseinsätze noch nicht zu denken war - geschweige denn daran, dass deutsche Soldaten eines Tages in einen Guerilla-Krieg am Hindukusch verwickelt würden.

1993 durchlief Klein die Generalstabsausbildung an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg, anschließend war er als Stabsoffizier im Verteidigungsministerium in Bonn. 2006 wurde er zum Oberst befördert.

Der 48-Jährige gilt als freundlich und besonnen - und nicht als ein Offizier, der leichtfertig Luftangriffe anordnen würde. Soldaten im Feldlager in Kundus äußern sich respektvoll über ihren Kommandeur. Als Klein den Posten in Kundus im Frühjahr antrat, war die Lage dort schon schwierig. Seitdem hat die Gewalt weiter zugenommen. "Es vergeht fast kein Tag mehr, an dem nicht geschossen wird", sagte Klein vor knapp einem Monat.

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