Geiselnehmer in Kölner Kita forderte 1,2 Millionen

Kölner Kindertagesstätte bleibt vorerst geschlossen.

Köln. Die Kölner Kindertagesstätte, die am Freitag Schauplatz einer zehnstündigen Geiselnahme war, bleibt vorerst geschlossen. Die Polizei habe das Gebäude noch nicht freigegeben, sagte Jörg Wehner vom Presseamt der Stadt Köln. Außerdem müsse die Kita im Stadtteil Chorweiler nach dem Polizeieinsatz noch aufgeräumt und gereinigt werden. Die Ermittler vermuten Geldsorgen als Tatmotiv.

Ein 47-Jähriger hatte den Kita-Leiter (51) am Freitagmorgen in seine Gewalt gebracht und mit einem Messer verletzt. Er forderte angeblich 1,2 Millionen Euro Lösegeld und ein Fluchtauto. 17 Kindern und den Erzieherinnen war die Flucht gelungen. Nach zehn Stunden Verhandlungen stürmte die Polizei am Abend das Haus. Mit einer Blendgranate wurde der Geiselnehmer abgelenkt, ein Polizist der Spezialeinheit schoss dem Mann in die Schulter. Bei dem Täter handelt es sich um einen Familienvater aus Köln-Chorweiler. Er habe keine Beziehungen zu der Kita oder zu der Geisel. Der Mann schweigt bislang. Noch am Krankenbett verkündete ein Richter den Haftbefehl wegen erpresserischen Menschenraubes und gefährlicher Körperverletzung.

Der Leiter der Kita erlitt einen tiefen Messerstich in den Oberschenkel sowie Schnittwunden an Händen und Oberkörper. Der 51-Jährige durfte das Krankenhaus inzwischen verlassen.

Die Polizei konnte noch nicht sagen, wann die Kita freigegeben wird. Mit den Eltern sei nach Angaben der Stadt geklärt worden, welche Kinder zunächst zu Hause bleiben könnten und welche in anderen Kitas untergebracht werden müssten. Die Stadtverwaltung betonte, die Eingangstür der Kita sei nur zwischen acht und neun Uhr offen. Genau dieses Zeitfenster habe der Mann genutzt.

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