„Gegen Burger habe ich nichts“

TV-Koch Tim Mälzer isst auch mal Hamburger oder eine Currywurst – aber seine Botschaft an die Zuschauer lautet: Kocht endlich wieder selbst!

WZ: Herr Mälzer, Sie haben gegen die Inflation von Kochsendungen gewettert. Sie selbst kommen aber nun mit einer weiteren Sendung. Warum so unfreundlich gegen andere?

Tim Mälzer: Bin ich gar nicht. Ich habe auch nichts gegen Kochsendungen, nur was gegen Koch-Shows, diese Kasperlespiele, wo irgendeine Frau Müller-Lüdenscheidt da sitzt und zu kochen vorgibt.

Mälzer: Und ich stelle das Kochen in den Mittelpunkt, möglichst schweigend, was mir gar nicht leicht fällt. Am liebsten wäre mir eine Sendung, wo ich eine halbe Stunde lang nichts sage und die Leute sich aufs Kochen konzentrieren und auf die Schönheit der Zutaten. Haben Sie mal gesehen, wie schön eine aufgeschnittene Brombeere aussieht? Gucken Sie hin!

Mälzer: Ich habe den Film schon im Rohschnitt gesehen, und ich muss sagen: Ich kam mir wie eine Wilmenrodt-Reinkarnation vor...

Mälzer: Das konnte er auch, alles andere sind böse Gerüchte. Wie ich war er massiver Kritik ausgesetzt, und er hat wie ich zeitweise auf Mallorca gelebt. Nur ein solches Ende wünsche ich mir nicht.

Mälzer: Und schoss sich eine Kugel in den Kopf. Das werde ich nicht tun. Aber allein sein Auftritt, wie er sich bei laufender Kamera einen Dolch ins Herz zu bohren versprach, wenn ihm jemand nachweisen könnte, die Erdbeere mit der Mandel darin sei nicht seine Erfindung - das war Show vom Feinsten!

Mälzer: Dass man wieder kocht, also wieder selbst am Herd steht und nicht nur darüber schreibt und redet. Und deshalb wähle ich auch Gerichte, die jeder ohne Mühe und allzu große Kosten nachkochen kann. Wiener Schnitzel, Gurkensalat - das ist doch, richtig zubereitet, eine prachtvolle Sache. Dazu Bratkartoffeln - ein Hochgenuss!

Mälzer: Spaghetti Bolognese in jeder Variante. Immer schon und heute noch.

Mälzer: Ja, Stopfleber. Das ist das Dümmste, was es gibt. Sonst bin ich tolerant. Mal darf es eine Currywurst sein, dann wieder getrüffelte Wachtelbrüstchen. Alles zu seiner Zeit. Ich biete in meinen Sendungen viele vegetarische Alternativen zu Fleischgerichten und esse selber immer weniger Fleisch.

Mälzer: Jetzt nicht mehr, weil ich nun mal sehr bekannt geworden bin und alle sagen würden: Seht mal, der Mälzer geht dorthin, also muss ich auch hin. Aber gegen einen Hamburger habe ich nichts, und wenn unsere Kinder angeblich zu fett sind, dann nicht, weil sie zu McDonalds gehen, sondern weil ihre Eltern auf ihre Ernährung nicht genug acht geben.

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