Für Taktiker und Glücksritter

Spielemesse in Essen präsentiert mehr als 1200 Neuheiten.

Für Taktiker und Glücksritter
Foto: dpa

Essen. Als Dieb in einem Einkaufscenter, gefangen in einem U-Boot oder als Eroberer auf dem Mars: Rund 1200 Spielneuheiten können die Besucher auf der Spielemesse in Essen ausprobieren und dabei in zahlreiche Fantasie-Welten eintauchen. 1100 Aussteller präsentieren ab heute bis Sonntag Neues und Klassisches aus der Welt der Karten- und Brettspiele. Dabei gilt die Regel: Computerspiele müssen draußen bleiben.

„Brettspiele entschleunigen und laden in eine andere Welt ein, das wird immer beliebter“, sagt die Sprecherin des Messeveranstalters Friedhelm Merz Verlag, Dominique Metzler. 175 000 Besucher aus allen Altersklassen werden erwartet. In vielen Hallen sind dabei Erwachsene deutlich in der Mehrzahl. Immer öfter seien begeisterte Spieler vor allem in der Gruppe der 20- bis 30-Jährigen zu finden.

Neben dem Spielen nutzen viele Besucher die Messe für ihre ersten Weihnachtseinkäufe. Denn ein Großteil der Spiele wird später nicht in deutschen Regalen zu finden sein. „Mehr als die Hälfte der Aussteller kommen aus dem Ausland, den USA, Frankreich oder sogar Neuseeland“, erklärt Metzler.

Viele Spielehersteller setzen auf Gemeinschaftsspiele, bei denen die Teilnehmer zusammen arbeiten müssen, anstatt zu konkurrieren. Im Spiel „Magic Mace“ befinden sich die Spieler auf einer Diebestour in einem Kaufhaus und müssen die Beute unentdeckt aus dem Laden bringen. Die Herausforderung: Die Spieler dürfen nicht miteinander reden. Das Spiel hat in diesem Jahr den Preis für das innovativste Spiel 2017 gewonnen.

Preisträger des Spiele-Preises 2017 ist „Transforming Mars“. Hier ist jeder Spieler Chef eines Konzerns und versucht, den Mars bewohnbar zu machen. Im Trend sind auch Escape-Spiele, bei denen die Spieler Rätsel lösen müssen, um aus einem Raum fliehen zu können. Das Spiel „Escape Room: Virtual Reality“ enthält eine Brille, mit der die Spieler mit Hilfe der zugehörigen App in die Spielwelt eintauchen können. Gefangen in einem U-Boot oder mit einem Helikopter abgestürzt, müssen sie gemeinsam versuchen, sich aus der misslichen Lage zu befreien.

500 Millionen Euro wurden im vergangenen Jahr in Deutschland mit Brett- und Kartenspielen umgesetzt. Auch in diesem Jahr ist der Vorsitzende des Verbundes Spieleverlage, Hermann Hutter, optimistisch. Wie auch in den vergangenen zwei Jahren rechnet er mit einer Umsatzsteigerung von zehn Prozent.

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