Fritz Kuhn: Der Ungeliebte

Fritz Kuhn ist mal wieder an der eigenen Partei gescheitert. Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag fiel auf dem Erfurter Parteitag bei der Wahl des Parteirats durch.

Er verpasste knapp den Wiedereinzug in das Gremium. Damit ist er der einzige prominente Grünen-Politiker, der bei den Wahlen leer ausging.

Als ein Grund für das Abstrafen des 53-jährigen Kuhn wurde angegeben, dieser sei hauptverantwortlich dafür, dass der neue Parteichef Cem Özdemir im gemeinsamen Landesverband Baden-Württemberg keinen aussichtsreichen Listenplatz für den Bundestag bekommen hatte.

Allerdings könnte auch der Proporz eine Rolle gespielt haben, da am Samstag bereits mehrere Bundespolitiker sowie Mitglieder aus Baden-Württemberg gewählt worden waren. Kuhn war sichtlich getroffen. Eine Stellungnahme gab er nicht ab.

Schon in der Vergangenheit hatte der Realo Probleme mit seiner Partei, stand auch zu seiner Zeit als Parteichef (2000 bis 2002) stets im Verdacht, nur der verlängerte Arm des heimlichen Vorsitzenden Joschka Fischer gewesen zu sein. Den Frust über dessen selbstherrliches Regime bekam oft Kuhn ab.

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