Friedlich, fröhlich, farbenfroh: Berlin startet ins neue Jahr

Berlin (dpa) - Etwas ratlos standen zwei bemalte Straßenkünstler vor dem Brandenburger Tor. Am Neujahrsmorgen bestimmten nicht mehr die Touristen das Bild an dem Berliner Wahrzeichen, sondern Reinigungstrupps.

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Noch wenige Stunden zuvor hatten dort Hunderttausende Menschen bei Deutschlands größter Silvesterfeier das neue Jahr begrüßt.

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Ein riesiges Feuerwerk erhellte um Mitternacht am Brandenburger Tor zu den Klängen von „Freude schöner Götterfunken“ den Himmel, während sich Menschen in die Arme fielen. Tausende zückten gleichzeitig ihre Smartphones, um das Spektakel am Himmel zu filmen.

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Gäste aus aller Welt waren auf die zwei Kilometer lange Partymeile auf der Straße des 17. Juni geströmt. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt waren Kopfbedeckungen mit Plüsch-Tierohren, glitzernde Zylinder und blinkende Brillen der Hit. „Die ist zum wiedererkennen - und außerdem ist es kalt“, sagte ein extra aus Thüringen angereister Besucher über seine farbenfrohe Punk-Perücke über der Glatze.

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Maxime, Lara und Priscilla waren aus den Niederlanden zu der großen Silvester-Sause angereist. „Sehr beeindruckend“ fanden sie die Partymeile und stießen fröhlich mit Glühwein an.

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Am Neujahrstag kehrten dann Männer und Frauen in ihren orangenen Westen die Reste der ausgelassenen Riesensause zusammen. „Wir sind schon lange hier“, sagte eine junge Frau mit einer großen Mülltüte in der Hand am Morgen. Die Straßen waren übersät mit Plastikbechern, leeren Sektflaschen und Resten von Girlanden.

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Der private Veranstalter zeigte sich zufrieden. Seit dem 30. Dezember feierten mehr als eine Million Menschen den Jahreswechsel in Berlin, wie eine Sprecherin am Mittwoch sagte. „Es war ausgelassen und vor allem friedlich.“

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Genauso bunt wie im Publikum ging es auf der Bühne zu: So brachte Scooter nach Mitternacht die Menschenmenge zum Hüpfen. Kurz vor dem Jahreswechsel ließ Sänger Heino im extravaganten Glitzer-Ledermantel das Publikum mit seiner Version des Ärzte-Songs „Junge“ begeistert schunkeln.

Schon früh wurden wegen des Andrangs alle Eingänge dicht gemacht. Zeitweise versuchten Besucher, über die Gitter zu klettern, um doch noch zur Party zu kommen. „Als es sehr voll war, gab es Gedränge an den Eingängen“, sagte die Sprecherin des Veranstalters. Die Ordnungskräfte hätten aber alles unter Kontrolle gehabt.

150 Stände boten Essen und Getränke an. Einer davon gehört Herbert Päprer. Seit 1996 verkauft der gebürtige Rheinländer auf der Silvesterfeier Lebkuchenherzen und gebrannte Mandeln. Mit dem Umsatz zeigte sich Päprer zufrieden. Der Renner in jedem Jahr: das Herz mit der Aufschrift „Ich liebe dich“. „Da können Sie nie was verkehrt machen“, meinte er lachend.

Aber nicht nur auf der Meile herrschte Hochbetrieb. Die Berliner Feuerwehr musste in der Silvesternacht zu knapp 1670 Einsätzen ausrücken. „Spektakuläre Großbrände blieben zum Glück aus“, zeigte sich ein Sprecher erleichtert. Es seien auch rund 100 Einsätze weniger gewesen als beim Jahreswechsel 2012/13.

Bei der Polizei in der Hauptstadt fiel Bilanz ebenfalls überwiegend positiv aus. Die Silvesternacht sei ruhiger als in den Vorjahren gewesen. Im Unfallkrankenhaus Berlin allerdings wurden ungewöhnlich viele Menschen mit Brandverletzungen eingeliefert. Ein 31-Jähriger sprengte sich eine Hand mit einem illegalen Böller weg. Alle Operationssäle waren voll belegt. „Das war für alle eine harte Nacht“, sagte eine Kliniksprecherin.

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