Neue Forderungen Das fordert „Fridays For Future“ speziell von der deutschen Politik

Düsseldorf · Die Bewegung „Fridays For Future“ hat am Montag in Berlin neue Ziele für die deutsche Umweltpolitik vorgestellt. Die Schüler fordern unter anderem die Einführung einer Steuer auf jegliche Treibhausgasemissionen.

 Unter dem Motto #FridaysForFuture demonstrieren Schülerinnen und Schüler freitags in zahlreichen Städten in Nordrhein-Westfalen.

Unter dem Motto #FridaysForFuture demonstrieren Schülerinnen und Schüler freitags in zahlreichen Städten in Nordrhein-Westfalen.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Seit Januar gehen freitags weltweit viele Schüler auf die Straßen, um sich für mehr Klimaschutz stark zu machen. Auch in NRW ist die „Fridays For Future“-Bewegung längst angekommen: Zum Teil streiken tausende Schüler in Düsseldorf, Wuppertal, Krefeld und der Region und fordern unter anderem die Einhaltung des 1,5 Grad-Ziels. Nun hat Fridays For Future seine Forderungen konkretisiert und Ziele speziell für Deutschland formuliert. Diese wurden am Montag in einer Pressekonferenz in Berlin bekannt gegeben.

Neben der Einhaltung des Pariser Klimaabkommens soll Deutschland bis 2035 ein Nettonull an Treibhausemissionen erreichen. Dazu soll die Energieversorgung bis 2035 vollständig durch erneuerbare Energien ersetzt werden. Auch am Kohleausstieg bis 2030 hält die Bewegung weiterhin fest.

Maßnahmen bis Ende 2019

Bis zum Ende diesen Jahres sollen die Subventionen für fossile Energieträger beendet werden, die Kohlekraft um ein Viertel reduziert werden und eine CO2-Steuer auf jegliche Emission von Treibhausgasen erhoben werden. Die Höhe dieser Steuer orientiert sich laut Fridays For Future an den Kosten, „die dadurch uns und zukünftigen Generationen entstehen“, heißt es in einer Meldung von Montag. Die Forderung stützt sich auf Berechnungen des Umweltbundesamts, das in diesem Zusammenhang einen Betrag von 180 Euro pro Tonne CO2 veranschlagt.

Bewegung will Politik zum Handeln drängen

Wie die Forderungen konkret umgesetzt werden sollten, sagten die Aktivisten nicht. Dies sei eine Aufgabe von Politik und Wissenschaft. Der Forderungskatalog war nach Angaben der Aktivisten in bundesweiten Arbeitsgruppen in Abstimmung mit Wissenschaftlern ausgearbeitet worden. Ziel sei es, mit dem gewachsenen Einfluss der Bewegung die Politik zum Handeln zu drängen. "Solange das nicht passiert, können wir nicht aufhören zu streiken", sagte der Klimaaktivist Sebastian Grieme von Fridays For Future.

Seit Wochen boykottieren junge Menschen in Deutschland und etlichen anderen Ländern weltweit einmal pro Woche den Unterricht, um gegen ausbleibende Klimaschutzmaßnahmen zu protestieren. Ausgelöst wurde "Fridays for Future" durch die 16-jährige Schwedin Greta Thunberg, die im Sommer 2018 mit ihrem Schulstreik für den Klimaschutz begann. Seitdem gibt es solche Freitags-Demonstrationen in aller Welt.

(red/afp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort