Flut in Jakarta: 100 000 warten auf Rettung

Jakarta (dpa) - Fluten in Indonesiens Hauptstadt: In Jakarta steht das Wasser in Häusern und Straßen, das Verkehrschaos ist komplett. Zehntausende sind betroffen, auch der Präsident.

Die indonesische Millionenmetropole Jakarta hat nach schweren Monsunregen halb unter Wasser gestanden. Etwa 100 000 Menschen waren betroffen, der Verkehr im Geschäftszentrum des Riesenlandes kam zum Erliegen. Mindestens neun Menschen kamen nach Feuerwehrangaben ums Leben. Weil das Wasser entlang der Flüsse und Kanäle so schnell stieg, mussten viele Einwohner auf Dächer flüchten und auf Rettung warten. Die Behörden warnten, es komme noch schlimmer.

Etwa 40 Prozent von Jakarta mit rund zehn Millionen Einwohnern liegen unter dem Meeresspiegel. In der Regenzeit treten die umliegenden Flüsse regelmäßig über die Ufer. Die wenigen Flutkanäle sind völlig unzureichend.

„Unsere Karten zeigen, dass 50 Prozent des Stadtgebiets überflutet sind, zwischen 25 Zentimetern und vier Metern“, sagte Johan Freddy von der Katastrophenschutzbehörde. Mehr als 10 000 Menschen waren bereits auf der Flucht.

Mehrere Menschen kamen durch Stromschläge ums Leben, sagte ein Feuerwehrsprecher Lokalreportern, einige Ältere und Kranke starben, weil sie wegen des Hochwassers nicht schnell genug behandelt werden konnten. Der Katastrophenschutz drängte 100 000 Menschen, Notunterkünfte aufzusuchen, doch wollten viele ihr Hab und Gut aus Angst vor Plünderungen nicht allein lassen.

Präsident Susilo Bambang Yudhoyono nahm die Überschwemmung an seinem Amtssitz mit hochgekrempelten Hosenbeinen in Augenschein, wie Fernsehsender zeigten.

Im Jahr 2007 kamen bei Überschwemmungen 57 Menschen ums Leben, 400 000 mussten ihre Häuser verlassen. Der Schaden wurde auf mehr als eine halbe Milliarde Euro geschätzt.

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