Firmenbündnis fordert Kohleausstieg und Klimaschutz

Mehr als 50 Unternehmen unterzeichnen eine Erklärung für eine konsequente Energie- und Verkehrswende.

Bonn. Anlässlich der Weltklimakonferenz in Bonn und der Sondierungsgespräche in Berlin drängt ein breites Bündnis von mehr als 50 Unternehmen und Verbänden auf einen wirksamen Klimaschutz. In einer gestern verbreiteten Erklärung heißt es mit Blick auf die bevorstehende Legislaturperiode: „Unverzichtbar ist ein verlässlicher und sozialverträglicher Ausstiegspfad bei der Kohleverstromung.“ Die Bundesregierung müsse den Klimaschutz zur zentralen Aufgabe machen.

Weitere Forderungen betreffen das Anheben der Ausschreibungsmengen für Ökostrom, zusätzliche Anreize für eine Beschleunigung bei der Gebäudesanierung und einen forcierten Ausbau der Stromnetze und Speicher. Bei der Verringerung der treibhausgasintensiven Kraftwerkskapazitäten müsse ein wirksamer CO2-Preis eine zentrale Rolle spielen. Deutschland und die EU bräuchten jetzt einen konsequenten Einstieg in die Verkehrswende.

Auch an den deutschen Klimazielen wollen die 51 großen und mittelständischen Unternehmen nicht rütteln lassen. Sie erwarten von der neuen Bundesregierung „entschiedene und effiziente Maßnahmen zum Erreichen des 40-Prozent-Klimaziels für 2020“. Für 2050 solle das Klimaziel noch auf bis zu 95 Prozent Emissionssenkung gegenüber dem Vergleichsjahr 1990 angehoben werden.

Zu den Unterzeichnern der Erklärung zählen unter anderem Adidas, Aldi Süd, Eon, Hochtief, Metro, Puma, SAP, Siemens und die Deutsche Telekom. Zusammen beschäftigen die Firmen allein in Deutschland gut 450 000 Menschen und erzielen einen globalen Umsatz von mehr als 350 Milliarden Euro. Damit handelt es sich nach Angaben der Entwicklungs- und Umweltorganisation Germanwatch um die größte und umfassendste Unternehmenserklärung für ambitionierten Klimaschutz, die in Deutschland je veröffentlicht wurde. Germanwatch hatte die Erklärung mit den Unternehmensverbänden Stiftung 2 und B.A.U.M. koordiniert.

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