Filmstars als Vorbild: Markante Augenbrauen trendy

Berlin (dpa) - Filmstars wie Brooke Shields, Emma Watson und Keira Knightley geben den Trend an: Sie tragen markante Augenbrauen. Viele Frauen wollen nachziehen. Doch nach langem Zupfen fehlen einigen die dafür benötigten Haare.

Transplantationen schaffen Abhilfe.

In Deutschland geht der Trend weg vom dünnen Marlene-Dietrich-Bogen, der Frauen einen etwas überraschten Gesichtsausdruck verleihen kann - hin zur gepflegten Natürlichkeit. Stärkere Augenbrauen liegen im Trend. Dabei muss nicht gleich ein Balken über dem Auge sein wie bei Bert aus der „Sesamstraße“, Frida Kahlo oder Theo Waigel.

Doch auch für einen natürlichen Bogen braucht Frau mehr Augenbrauen-Haare. In England steigt deshalb die Nachfrage nach Haar-Transplantationen. Gut 4000 Euro kostet es, sich etwaige Schäden über dem Auge beheben zu lassen.

Zu wenig Brauen, das sieht manchmal billig aus. „Der Unterschied zwischen Filmstar und Stripperin ist haarfein“, stellte ein Berliner Stadtmagazin fest. Bei Fernsehsternchen Daniela Katzenberger saßen die Augenbrauen zu hoch, eine Panne beim Dauer-Make-up, die die Blondine korrigieren ließ. „Das war ja wirklich furchtbar“, sagt die Düsseldorfer Kosmetikexpertin Laura Legg. „Wir kennen solche Unfälle.“ Die Frauen seien dann oft sehr unglücklich.

Wie bei anderen Körperhaaren kann man sich die Augenbrauen mit Wachs in Form bringen lassen. In vielen Städten gibt es mittlerweile Filialen einer amerikanischen Kette, „Brow Bars“, bei der nicht nur Frauen der Natur nachhelfen. „Auch Männer müssen im Job mehr und mehr gepflegt aussehen“, erzählt Legg, Produktmanagerin des Unternehmens Benefit Cosmetics, das die Brauen-Bars betreibt. Neugier spielt dabei eine Rolle, wie eine Sprecherin der Kette „Wax in the City“ beobachtet hat. „Es kommen immer mehr Männer zu uns. Viele, die keine Haare auf dem Oberkörper haben wollen, wollen auch keine über der Nase.“

In Multikulti-Vierteln wie Berlin-Kreuzberg ist es für Männer selbstverständlich, sich die Augenbrauen in Form zu bringen. Dabei zwirbelt der Friseur mit einem Faden Garn die Härchen weg. „Es ist schmerzhaft, aber es ist auszuhalten. Für mich gehört sich das so“, erzählt Aygün Sönmaz, der bei „Coiffeur Selim“ auf dem Stuhl sitzt und während der Prozedur mannhaft keine Miene verzieht. Raed Seif vom Salon „Kücük Istanbul“ berichtet, dass sich 60 Prozent seiner Kunden die Augenbrauen machen lassen, was drei bis fünf Euro kostet. Manche kommen sogar jede Woche.

Selbst wenn es sich auf den Laufstegen anders andeutet: Der Berliner Promi-Visagist René Koch glaubt nicht an ein Comeback des Wildwuchses. „Die Frauen haben wieder klassische Augenbrauen so wie Grace Kelly“, sagt er. Und die richtigen Linien sehen laut Koch so aus: Einen Bleistift am Nasenflügel senkrecht anlegen, oben sollte die Innenseite der Braue anfangen. Dann den Stift vom Nasenflügel zum äußeren Rand des Auges richten: Dort hört die Braue auf. Die perfekten Maße hatte Nofretete im alten Ägypten, wie Koch sagt.

Heute kennt der Visagist, der schon Hildegard Knef hübsch machte, Botox- und Lifting-Fälle, bei denen die Proportionen nicht mehr stimmen. „Wir müssen pausenlos Augenbrauen korrigieren“, sagt Koch. Er vergleicht das mit einem Kleid, bei dem nach dem Ändern die Knöpfe verrutscht sind. Für daheim hat er folgende Tipps: Vorher das Auge mit Eis oder einem Kaffeelöffel kühlen. Härchen schräg wegzupfen. Besonders geeignet sind Pinzetten mit Licht. Dann keine Fettlotion, sondern Aloe-Vera-Creme oder Babypuder auftragen.

Wichtig sei auch, die Kosmetikstunde auf keinen hektischen Tag zu legen, sagt Koch. Er erinnert sich noch gut an Eartha Kitt, bei der er ordentlich zupfen musste. „Das Schöne war, die schlief immer dabei.“

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