Feuer auf Schiff - Crew verhindert Katastrophe

Düsseldorf (dpa) - Ein Brand auf einem Rhein-Kreuzfahrtschiff mit 134 Menschen an Bord ist in der Nacht zum Freitag glimpflich ausgegangen - dank der umsichtigen Besatzung.

Das Feuer war in einer Vorratskammer ausgebrochen, als das niederländische Schiff in der Nähe von Düsseldorf war. Die Crew habe sofort mit der Rettung der britischen Touristen begonnen, teilte die Feuerwehr mit.

„Hätten die nicht so gehandelt, dann hätte es Tote gegeben“, sagte Feuerwehrsprecher Hans Jochen Hermes der Nachrichtenagentur dpa. Die 102 Passagiere und 32 Besatzungsmitglieder seien in akuter Lebensgefahr gewesen. Vier Frauen im Alter zwischen 34 und 85 Jahren erlitten leichte Rauchgasvergiftungen und kamen in eine Klinik. Die Brandursache ist noch unklar.

Bei der Feuerwehr ging der Alarm um 3.15 Uhr ein. Als das erste Rettungsboot an der „Regina Rheni“ eintraf, standen die meist älteren Passagiere in Morgenmänteln oder Decken gehüllt im Regen auf dem 110 Meter langen Deck. Nachdem der Brand entdeckt worden war, hatte die niederländische Besatzung die Passagiere sofort aus ihren Kabinen geholt und die Stahltüren zum Brandort geschlossen.

Eine komplizierte Rettungsaktion startete zu Lande und zu Wasser: Ein Boot setzte Feuerwehrleute von Land über. Dort zog der Kapitän mit seinen Leuten die Retter die Bordwand hoch - der Höhenunterschied zwischen Schiff und Rettungsboot war zu hoch. Später wurde ein Pendelverkehr eingerichtet, um Retter und Material von einem Fähranleger zum Schiff zu bringen. Zwei Löschboote waren im Einsatz.

Retter in der Not war auch ein zufällig vorbeifahrendes anderes Hotelschiff. Von der Polizei angesprochen, legte dieses Schiff an dem Havaristen an. „Glücklicherweise handelte es sich um ein gleichgroßes Schiff“, erklärte die Feuerwehr: So konnten die teils gebrechlichen Passagiere sicher umsteigen. Die niederländische Besatzung habe teils unter Einsatz des eigenen Lebens eingegriffen, lobte der Einsatzleiter.

Wie hoch der Schaden ist, steht nicht fest. Nach Einschätzung der Feuerwehr ist er jedoch immens. Am Nachmittag erwartete die Wasserschutzpolizei einen Brandsachverständigen auf dem Schiff. Das lag noch immer am Unglücksort Düsseldorf-Himmelgeist.

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