Familiendrama Fall Mirco im TV: So geht die Familie mit der Verfilmung um

Köln · Der Fall des ermordeten Mirco aus Grefrath bewegte damals die Menschen. Ein film droht die Wunden wieder aufzureißen, wenn er Oktober erneut im Fernsehen gezeigt wird. Wie geht es der betroffenen Familie damit?

Der Schauspieler Heino Ferch (r) und der Polizeikommissar Ingo Thiel stehen nebeneinander. Das ZDF hat den Film «Ein Kind wird gesucht» über den NRW-Kriminalfall Mirco vorgestellt. Foto: Oliver Berg/dpa

Der Schauspieler Heino Ferch (r) und der Polizeikommissar Ingo Thiel stehen nebeneinander. Das ZDF hat den Film «Ein Kind wird gesucht» über den NRW-Kriminalfall Mirco vorgestellt. Foto: Oliver Berg/dpa

Foto: dpa/Oliver Berg

Anfang September 2010 verschwindet der zehnjährige Mirco in der Näher von Grefrath, an einer Bushaltestelle hatten Freunde den Jungen zum letzten Mal gesehen, Rund 1000 Polizisten durchforsten den Niederrhein und zeitweise arbeiten bis zu 80 Beamte an dem Fall, sodass die Ermittlungen in die deutsche Kriminalgeschichte eingehen.

Nach einem Bericht der WAZ wird deutlich, die Familie Schlitter sieht die Verfilmung ihres persönliches Dramas als eine ganz eigene Art mit dem Schicksal umzugehen. „Es war ja nicht die erst Anfrage“, erzählt Mutter Sandra. Schließlich erklären sich die Schlitters mit einem Projekt einverstanden und das ZDF produziert den Film „Ein Kind wird gesucht“. Der Film ist nah an den wahren Begebenheiten, die echten Namen und Orte werden verwendet und es entsteht ein Ergebnis mit dem man gut leben könne, sagt Sandra.

Der Weg ins normale Leben dauert lange

Eine weitere wichtige Rolle bei dem Schritt zu dem Film spielt Ingo Thiel, der damalige Hauptkommissar. Er hatte der Familie das Versprechen gegeben, Mirco zu finden. Er machte den Schlitters deutlich, wie wichtig sie für dieses Projekt seien: „Ohne euch geht es nicht“. Und so beraten sich die Eltern, Sandra und Reinhardt mit ihrem Sohn (21) und den zwei Töchtern (20 und 17) und entschließen sich dazu, mit „Ein Kind wird gesucht“ anderen Menschen, die möglicherweise Ähnliches erlebt haben, ein Vorbild zu sein.

Es dauert lange bis die Schlitters wieder im normalen Leben ankommen. Der Verlust ist groß und damit umzugehen ist ein ständiger Lernprozess. Darf man lachen? Darf man glücklich sein? Das sind Fragen, die nach solch einem tragischen Vorfall im Raum stehen. „Aber sicher. Wir leben doch noch.“, ist die Antwort der Eltern. Trauer und Freude wechseln sich ab und finden die Schlitters wieder zurück in den Alltag. Hilfreich waren dabei der Glaube und die Freikriliche Pfingstgemeinde, sodass sie dem Mörder versuchen zu verzeihen. Denn Hass lässt einen kaputt gehen, erklärt Vater Reinhardt.

(red)
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