Fall Fritzl: Inzest-Keller wird zugeschüttet

Wien/Amstetten (dpa) - Der Keller, in dem der Inzest-Täter Josef Fritzl seine Tochter jahrzehntelang missbraucht hat, soll zubetoniert werden.

Das Untergeschoss im Wohnhaus der Familie im niederösterreichischen Amstetten werde Ende diesen oder Anfang nächsten Jahres zugeschüttet, teilte der Konkursverwalter Fritzls, Walter Anzböck, am Freitag mit. Danach seien die Räumlichkeiten vernichtet.

Im April 2008 war bekanntgeworden, dass der gelernte Elektrotechniker Fritzl seine Tochter 24 Jahre lang im Keller gefangen gehalten und unzählige Male vergewaltigt hatte. Er zeugte mit ihr sieben Kinder. Der heute 76-Jährige wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, seine Familie bekam eine neue Identität. Der Fall sorgte weltweit für Aufsehen.

Über die Zukunft des Hauses wird seit Jahren in Österreich diskutiert. Ende vergangenen Jahres hatten Medien noch berichtet, das Haus solle auf Druck der Gemeinde und der Nachbarn komplett abgerissen werden. Nun wird zunächst nur der Keller vernichtet.

Über Schläuche und Löcher in der Decke soll Beton in die Räume gepumpt werden, damit sie nach dem Aushärten nicht mehr begehbar sind. Alles solle unter Ausschluss der Öffentlichkeit passieren, sagte der Anwalt. Was danach mit dem leerstehenden Haus geschieht, gab Anzböck zunächst nicht bekannt.

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