Explosion in Mexiko-Stadt tötet mindestens 32 Menschen

Mexiko-Stadt (dpa) - Eine gewaltige Detonation beschädigt den Hauptsitz der staatlichen mexikanischen Ölfirma Pemex in Mexiko-Stadt. Es werden immer mehr Tote gemeldet, nun liegt die Zahl bei mindestens 32. Es könnten noch mehr werden.

Bei der Detonation wurden nach Angaben des Generaldirektors von Pemex, Emilio Lozoya, zudem 121 Menschen verletzt. Zuvor war noch von mindestens 25 Toten und 101 Verletzten die Rede gewesen.

Es werde weiter nach verschütteten Menschen unter den Trümmern gesucht, sagte Lozoya auf einer Pressekonferenz am Freitag. Die genaue Ursache der Explosion im Keller des Gebäudes werde von mexikanischen und internationales Experten geprüft. Pemex-Quellen hatten von einer Überhitzung der Kühlanlage des Gebäudes berichtet. Einige Zeugen sprachen von zwei Detonationen. Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Erdöl-Techniker, Moisés Flores, berichtete von einer mangelhaften Wartung der Heiz- und Kühlanlage.

Lozoya, der wegen des Unglücks eine Asienreise abbrach, erklärte, dass Pemex die Erdölproduktion von täglich 2,57 Millionen Barrel trotz der Evakuierung des gesamten Verwaltungsgebäudes ununterbrochen fortführen werde. Präsident Enrique Peña Nieto hatte sich am Donnerstagabend zum Unglücksort begeben.

Viele der Angestellten der Pemex-Verwaltung standen zum Zeitpunkt der Explosion um 15.45 Uhr Ortszeit (22.45 Uhr MEZ) kurz vor ihrem Feierabend. „Plötzlich gab es eine große Erschütterung, die erste Etage war voll von Trümmern, das Licht ging aus“, sagte der Angestellte Cristian Obele dem Fernsehsender Milenio. Glasscherben seien in alle Richtungen geflogen, erzählte eine Überlebende unter Tränen.

In dem 214 Meter und 54 Etagen hohen Gebäudekomplex arbeiten mehr als 10 000 Pemex-Angestellte. Die Explosion ereignete sich in einem der Nebengebäude, in dem laut Lozoya 1700 Menschen arbeiteten, unter ihnen rund 250 in den vier am stärksten betroffenen Etagen. Der 1984 eröffnete Pemex-Tower, das zweithöchste Gebäude in Mexiko-Stadt, gilt als besonders erdbebensicher. Es konnte dem Beben der Stärke 8,2 von 1985 ohne Schäden widerstehen.

Peña Nieto hatte am Mittwoch über Twitter die Möglichkeit einer Privatisierung von Pemex im Zuge einer geplanten Reform der Energiepolitik dementiert. Das staatliche Unternehmen gehört zu den größten Erdölkonzernen der Welt. Im September 2012 waren in einem Pemex-Gaslager im nordmexikanischen Bundesstaat Tamaulipas bei einer Explosion 30 Menschen umgekommen.

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