Evakuierung in Köln nach Bombenfund in vollem Gange

Köln. Nach einem Bombenfund in Köln-Riehl hat dasOrdnungsamt Köln am Donnerstagmorgen mit großräumigen Evakuierungenbegonnen. Bis zu 6000 Menschen müssen ihre Wohnungen verlassen.

DieRäumung verlaufe bislang nach Plan, teilte Ralf Mayer, Leiter desOrdnungs- und Verkehrsdienstes auf einer Pressekonferenz mit.

AmNachmittag wollte der Kampfmittelräumdienst der BezirksregierungDüsseldorf die Fliegerbombe voraussichtlich gegen 16.00 Uhrentschärfen. Die Entschärfung dauert vermutlich zwischen 30 und 60Minuten. Währenddessen wird auch der Rhein im Gefahrenbereich für dieSchifffahrt gesperrt.

Auch der Luftraum über der Gefahrenzone isteingeschränkt.Derzeit seien 130 Mitarbeiter des Ordnungsdienstes im Einsatz, sagte Mayer weiter. "Sie gehen von Haustür zu Haustür und bitten die Menschen ihre Wohnungen zu verlassen. Wenn Menschen transportbedürftig sind, rufen wir ihnen einen Rettungswagen oder ein Taxi".

Die Menschen seien nicht ängstlich, sondern freundlich und die Stimmung sei entspannt.Im Gefahrenradius liegt auch ein großes Zentrum für Senioren undBehinderte. Dort leben rund 1000 Senioren, sowie 100 behindertePersonen. "Für 350 Senioren konnten wir kurzfristig einen Ausflugorganisieren",sagte Otto Ludorff, Vorsitzender der Sozial-BetriebeKöln(SBK).

Andere Bewohner seien mit Bussen der KVB zum MessegeländeDeutz gebracht worden, wo ein provisorische Krankenlager eingerichtetsei. Erkrankte Patienten seien mit Krankentransporten in umliegendeKrankenhäuser und weitere Einrichtungen der SBK gebracht worden.Auch der Kölner Zoo bleibt den ganzen Tag über geschlossen.

"Für die Tiere ist das alles kein Problem. Alle Raubtiere werden eingesperrt. Denn um zwölf Uhr werden bis auf zehn Mitarbeiter alle den Zoo verlassen", sagte Zoodirektor Theo Pagel auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa.

Zwanzig weitere Mitarbeiter seien aber in Rufbereitschaft und könnten im Notfall innerhalb von zehn Minuten wieder im Zoo sein. Von den Sperrungen im Umkreis von 800 Metern ist auch eine Rheinbrücke betroffen.

Die 20-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg war am Mittwoch beider gezielten Suche wegen Bauarbeiten in der Nähe des Rheins gefundenworden.

"Die Bombe besteht zu 55 Prozent aus TNT und hat eine sogroße Sprengkraft, dass im Falle einer Detonation alle Gebäude imNahbereich zerstört würden. Im Fernbereich würde es noch zugebrochenen Fensterscheiben kommen", teilte Ordnungsamtleiter RobertKilp mit.

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