Es friert und friert und friert

Erst am Wochenende legt der Frost eine (kleine) Pause ein.

Düsseldorf. Der Winter mit seinen eiskalten Temperaturen macht vor allem den Menschen in Osteuropa zu schaffen, aber auch in NRW ging es in der Nacht zu Dienstag arktisch zu. Auf bis zu minus 22,5 Grad fiel das Thermometer in Nettersheim in der Eifel. Was zumindest für NRW nach Messungen des Wetterdienstes Meteomedia die bislang kälteste Nacht war. Bis zum Wochenende soll es kalt bleiben.

Mancherorts bangen Menschen um ihre Existenz. „Nachdem der vorige Winter schon so heftig war und wir drei Monate lahmgelegt waren, trifft uns dieser umso härter“, sagte Kapitän Reinhard Weiß aus Hohenwarthe bei Magdeburg. 1000 Euro Verlust mache er pro Tag, wenn seine beiden Schiffe im Eis auf der Elbe festsitzen. Der Strom ist zwischen Magdeburg und Hamburg gesperrt. Ähnlich sieht es in Ostfriesland aus. Nach Wangerooge und Juist wurde Dienstag auch der Schiffsverkehr zur Insel Spiekeroog wegen starken Eisgangs eingestellt.

Auch die Bauern stöhnen: Der anhaltende Frost lasse die Energiekosten fürs Heizen steigen, Wasserleitungen einfrieren und könne eventuell auch bei der Saat zu Schäden führen, teilte der Bauernverband gestern mit.

Derweil fordert die Kälte auch in Deutschland Menschenleben. In Berlin war Dienstagmorgen eine Pflegeheim-Bewohnerin tot im Vorgarten gefunden worden. In Niedersachsen starb ein 75-Jähriger an Unterkühlung, nachdem er stundenlang unentdeckt auf einem Feldweg lag.

Allerdings kein Vergleich zur Situation in Osteuropa: In Polen stieg die Zahl der Kältetoten auf 68. Aufgrund defekter Öfen oder Heizlüfter gab es weitere tödliche Kohlenmonoxid-Vergiftungen. In Tschechien gab es ebenfalls einen weiteren Kältetoten. Auf dem Balkan stieg die Gesamtzahl der Opfer auf 19. Dazu sind rund 70 000 Menschen in Bergdörfern wegen des Schnees von der Außenwelt abgeschnitten. In Bulgarien tobten Schneestürme, wo tags zuvor bei Überschwemmungen acht Menschen starben.

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