Präsident spricht von ernster Situation Rapider Anstieg von Coronavirus-Fällen in Südkorea

Seoul · Mehr als 50 neue Fälle von Coronavirus-Erkrankungen innerhalb von einer Nacht sorgen in Südkorea für Angst. Der Präsident fordert „rasche und starke“ Gegenmaßnahmen.

 Mediziner bringen einen Patienten, der im Verdacht steht, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben, aus einem Krankenwagen in das Kyungpook National University Hospital.

Mediziner bringen einen Patienten, der im Verdacht steht, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben, aus einem Krankenwagen in das Kyungpook National University Hospital.

Foto: dpa/Kim Jong-Un

Angesichts des rapiden Anstiegs von Infektionsfällen mit dem neuartigen Coronavirus in Südkorea hat Präsident Moon Jae In von einer „ernsthaften Situation“ gesprochen. Er habe bei einem Treffen mit Premierminister Chung Sye Kyun dazu aufgerufen, „rasche und starke“ Gegenmaßnahmen zu ergreifen, teilte Moons Büro am Freitag mit. Nach Angaben der Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention kamen über Nacht 52 neue Fälle hinzu. Damit stieg die Zahl der Menschen, die sich mit dem Erreger der zuerst in China ausgebrochenen Lungenkrankheit Covid-19 infiziert haben, auf 156.

Am Donnerstag hatten die Behörden den ersten Todesfall in Südkorea in Verbindung mit dem Virus Sars-CoV-2 gemeldet. Nach Berichten südkoreanischer Sender handelte es sich um einen 63-jährigen Mann, der wegen einer Lungenentzündung in einem Krankenhaus im südöstlichen Cheongdo behandelt wurde. Bei ihm sei das Virus nach dem Tod nachgewiesen worden.

Sorge bereitet den Behörden die mittlerweile landesweite Ausbreitung des Virus. Die Mehrzahl der Neu-Infektionen wurden erneut in der südöstlichen Millionen-Stadt Daegu erfasst. Doch wurden in den vergangenen Tagen auch neue Fälle in anderen Regionen gemeldet, einschließlich Seoul und der südlichen Ferieninsel Jeju. Die Hauptstadt Seoul verbot bis auf Weiteres Kundgebungen in der Innenstadt.

Die Regierung erklärte Daegu und Cheongdo zu speziellen Kontrollzonen. Dort soll unter anderem medizinisches Personal der Streitkräfte eingesetzt werden. In Daegu wurden die meisten Fälle mit Mitgliedern einer christlichen Sekte in Verbindung gebracht, die sich vermutlich während des Besuchs von Gottesdiensten bei einer infizierten Person angesteckt haben.

(dpa)
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