„Epidemie der sexuellen Gewalt“ in Haiti

New York (dpa) - Frauen und Mädchen in Haiti sind seit dem Erdbeben vor einem Jahr zunehmend wehrlos sexueller Gewalt ausgesetzt. Unter den Augen der lokalen Behörden und internationalen Organisationen habe sich in Haiti eine regelrechte „Epidemie der sexuellen Gewalt“ ausgebreitet,.

Das berichteten am Montag in Haiti tätige Hilfsorganisationen. In Haiti leben immer noch über eine Million Obdachlose in provisorischen Zeltlagern mit bis zu 50 000 Einwohnern.

Die haitianische Regierung, die Vereinten Nationen und die internationale Gemeinschaft hätten versagt, hieß es in dem Bericht, das unter anderem vom Institut für Gerechtigkeit und Demokratie in Haiti und der Universität von New York verfasst wurde. „Es ist Zeit, eine effektive Antwort auf die sexuelle Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu finden, die in den Obdachlosenlagern leben“, schrieben die Autoren weiter.

Bereits in der vergangenen Woche hatte Amnesty International auf das Problem hingewiesen. Bereits in den ersten Tagen nach dem Beben vor einem Jahr seien 250 Vergewaltigungsfälle angezeigt worden. In dem neuen Bericht, der am Montag in den USA veröffentlicht wurden, beklagen die Organisationen, dass die Zahl der Gewaltakte gegen Frauen in Haiti weiter steige.

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