Elie Wiesel: Der Mahner

Elie Wiesel hat überlebt - sein Vater, seine Mutter und seine kleine Schwester jedoch starben in der Vernichtungsmaschinerie der Nazis. Er selbst wurde am 11. April 1945 aus dem Konzentrationslager Buchenwald befreit.

Am Freitag kehrt der US-Schriftsteller und Friedensnobelpreisträger, inzwischen 80 Jahre alt, an den Ort des Grauens zurück: Er begleitet den US-Präsidenten Barack Obama beim Besuch der KZ-Gedenkstätte in der Nähe von Weimar. 56 000 Menschen waren hier dem Nazi-Regime zum Opfer gefallen.

Wiesel hat sein Leben seither dem Kampf gegen das Vergessen gewidmet. Weltweit wirbt der gebürtige Rumäne für das Wachhalten der Erinnerung an die sechs Millionen Opfer des Holocaust. "Wer sich verschwört, die Erinnerung an die Opfer auszulöschen, der tötet sie ein zweites Mal", sagte er im Jahr 2000 in einer Rede vor dem Deutschen Bundestag.

Sein wichtigstes Werk ist das Erinnerungsbuch "Die Nacht" (1958). Eindringlich schildert er darin seine Erlebnisse im NS-Konzentrationslager Auschwitz, in dem er zunächst inhaftiert war. Der Bericht wurde in 30 Sprachen übersetzt und ist bis heute eines der meistgelesenen Bücher zum Holocaust.

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