Elektronikgerät im Gericht alarmiert Wachleute

Eine Bombe oder nur ein Versehen? Ein verdächtiges Handy hat die Nürnberger Justiz beschäftigt. Von dem Unbekannten, der damit ins Gericht gelangen wollte, fehlt weiterhin jede Spur.

Nürnberg (dpa). Ein verdächtiges Elektronikgerät eines Gerichtsbesuchers hat am Freitag die Sicherheitskräfte im Nürnberger Justizgebäude alarmiert.

Bei der Einlasskontrolle sei Mitarbeitern im Bildschirm eines Scanners ein handyartiges Gerät aufgefallen, dessen Aufbau von handelsüblichen Geräten abwich, teilte ein Justizsprecher mit. Dies habe beim Personal den Verdacht erregt, das Elektronikteil könnte mit Sprengstoff gefüllt sein. Als Justizmitarbeiter den Unbekannten darauf angesprochen hätten, habe dieser das Gerichtsgebäude sofort verlassen, schilderte der Sprecher.

Kurz darauf sei der Mann aber ohne das Gerät zurückgekehrt. Ob er es außerhalb des Gerichtsgebäudes weggeworfen oder in seinem Wagen verstaut habe, sei unklar, erklärte der Sprecher. Anschließend habe der Mann jedenfalls ohne Probleme die Sicherheitsschleuse zum Gerichtsgebäude passiert. Vorgesetzte, die von dem Vorfall erfuhren, hätten sofort eine Suche nach dem Mann veranlasst. Obwohl Mitarbeiter den gesamten Justizpalast abgesucht hätten, habe man in dem Gebäude keine Spur von dem Unbekannten gefunden.

Am Nachmittag wurde daher die Suche ergebnislos abgebrochen, wie der Sprecher ergänzte. Unklar war zunächst, warum das Personal den Unbekannten doch noch passieren ließ. Auch wisse man nicht, ob das handyartige Gerät tatsächlich Sprengstoff enthielt, sagte der Justizsprecher. Der Fall soll näher untersucht werden.

Nach dem Mord an einem Staatsanwalt im Dachauer Amtsgericht Anfang des Jahres waren in Bayern die Sicherheitsvorkehrungen in Justizgebäuden verschärft worden.

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